[Rezension] "Das Mädchen mit dem Schmetterling" von Kristin Hannah

Buchinformationen: (Quelle: http://www.aufbau-verlag.de)

Übersetzer/in Christine Strüh
Broschur, 528 Seiten
Aufbau Taschenbuch
978-3-7466-3459-3
10,99 € *) Inkl. 7% MwSt.


Autoreninfo: (Quelle: http://www.aufbau-verlag.de)

Kristin Hannah, geboren 1960 in Südkalifornien, arbeitete als Anwältin, bevor sie zu schreiben begann. Heute ist sie eine der erfolgreichsten Autorinnen der USA und lebt mit ihrem Mann im Pazifischen Nordwesten der USA. Nach zahlreichen Bestsellern war es ihr Roman „Die Nachtigall“, der Millionen von Lesern in über vierzig Ländern begeisterte und zum Welterfolg wurde.


Klappentext: 

Wie die Liebe uns ins Leben zurückholt.
Die Kinderpsychologin Julia Cates steht vor den Trümmern ihrer Karriere. Von Schuldgefühlen gepeinigt, kehrt sie zu ihrer Schwester in ihren Heimatort am Mystic Lake zurück, wo ein schwer traumatisiertes Kind auftaucht. Gemeinsam mit dem Arzt Max versucht sie herauszufinden, was dem Kind angetan wurde. Bis sich ein Mann meldet, der behauptet, der Vater zu sein. Julia muss alles riskieren, um zu verstehen, wer das Mädchen tatsächlich ist – und zu wem es gehört.


Meine Meinung: 

Bei "Das Mädchen mit dem Schmetterling" von Kristin Hannah handelt es sich um eine Neuauflage des Romans "Wohin das Herz uns trägt", der bereits vor gute zehn Jahren erschienen ist. In diesem Roman zeigt die Autorin erneut ihr gesamtes herzerweichendes Können und nimmt einen als Leser mit auf einer Reise voller Gefühle und Emotionen.

Im Mittelpunkt des Geschehens stehen die Schwestern Julia und Ellie und ein kleines Mädchen, dass schwer traumatisiert im kleinen Ort am Mystic Lake auftaucht. Nachdem Julia freigesprochen wird eine Mitschuld am Tod von fünf Teenagern zu tragen, nachdem eine ihrer Patientinnen Amok gelaufen ist, steht sie dennoch vor den Trümmern ihrer Kariere. Niemand möchte sein Kind mehr von der Kinderpsychologien behandeln lassen. So kehrt sie zu ihrer Schwester in ihrem Heimatort am Mystic Lake zurück, wo gerade ein schwer traumatisiertes Kind aufgetaucht ist. Gemeinsam mit dem Arzt Max versucht sie das Mädchen, welches sich sich am Anfang wie ein wildes Tier benimmt und sie auf den Namen Alice tauft, zurück ins reale Leben zu führen.
Die Figuren in diesem Roman sind wohldurchdacht und machen im Laufe der Handlung eine mehr als glaubwürdige Wandlung durch. >Sie haben Ecken und Kanten, die sie auszeichnet. Nahezu jede Figur hat ihre verletzliche Seite, die mal mehr, mal weniger zum Tragen kommt.
Zwar hatte ich zunächst so meine Probleme mit Julias Schwester, da sie mir zunächst zu maskulin erschien und kaum eine weiche Seite zugelassen hat. Allerdings legte sich dies im Laufe der Handlung, da sie nach und nach menschlichere Züge bekam.
Insbesondere Alice Entwicklung in diesem Roman finde ich mehr als bemerkenswert. Vor allem, da diese sich zwar fortwährend vollzieht, aber dennoch auch auch immer wieder Hindernisse überwinden muss. Hier wirken keine Wunder, sondern das reale Leben.

Der Schreibstil der Autorin ist erneut mehr als eindringlich. Man wird von ihren sehr emotionalen und bildhaften Sprache förmlich mitgerissen und mag das Buch kaum aus der Hand legen. Man fiebert und leidet mit den Figuren. Dieses Buch regt zum Nachdenken an und sorgt dafür, dass man sich überlegt, wie ein Wolfskind in der Realität zurück ins Leben finden kann.
Dieser Roman zeigt was wahre Mutterliebe bedeutet und das "unnormal" nicht immer unnormal ist. Er baut eine Brücke zur Andersartigkeit und hält einem als Leser zwischendurch auch immer wieder einen Spiegel vor.

Zum Ende hin muss ich leider auch Kritik üben. Das Ende kommt meiner Ansicht nach etwas überstürzt. Ich hatte ein wenig das Gefühl, dass die Autorin mit aller Kraft ein Happy End herbeiführen wollte, sich jedoch nicht ganz sicher war, wie dieses aussehen soll bzw. wie der Vater letztendlich richtig ins Konzept passt. Die letzten zwanzig Seiten hätten meiner Ansicht nach ruhig doppelt so sein können, so dass man sich nicht so überrumpelt fühlt.

Fazit:
Mit "Das Mädchen mit dem Schmetterling" hat Kristin Hannah erneut ein wirklich zu Herzen gehenden Roman geschaffen, der vor allem durch seine starken und zugleich verletzlichen Charakteren überzeugt. Man erlebt eine Achterbahn der Gefühle. Und auch wenn hier die Liebe zwischen Mann und Frau eher eine zweite Rolle spielt, ist er nicht weniger lesenswert. Hier geht es vielmehr um die tiefe Verbundenheit zwischen Menschen.
Von mir bekommt der Roman in jedem Fall eine unbedingte Leseempfehlung!

Note: 2+ (💗💗💗💗)


Wer nun neugierig geworden ist, findet hier eine *Leseprobe*



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