[Rezension] "Neue Hoffnung in Virgin River" von Robyn Carr

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Klappentext:
Irgendwann wird es wieder aufwärts gehen, davon ist Katie Malone überzeugt. Dieser Gedanke hat die junge Witwe die letzten Monate überstehen lassen, als sie zusammen mit ihren Zwillingen untertauchen musste. Jetzt, hier bei ihrem Bruder in Virgin River, hofft sie, ein wenig Kraft für einen Neuanfang zu schöpfen. Dabei helfen ihr die intensiven Gespräche mit Dylan Childress, einem Sommergast, dem sie immer wieder begegnet. Obwohl sie beide nicht an einer ernsten Beziehung interessiert sind, scheinen sie gegen die magische Anziehungskraft machtlos zu sein. Doch der Tag des Abschieds rückt immer näher ...
Hat Katie den Mut, auf die Stimme ihres Herzens zu hören?


Meine Meinung:
Bei diesem Roman handelt es sich um den 18. Band der Virgin River-Reihe. Ich habe diesen Teil bereits vor über 2 Jahren im englischen Original gelesen und fand ihn eher mittelmäßig. Allerdings fand ich ihn auf Deutsch jetzt einen Tacken besser, muss jedoch auch gestehen, dass mir dieser Band bisher am wenigsten gefallen hat. Irgendwie habe ich hier einen richtigen Spannungsbogen vermisst und die sonst immer so großartig ausfallende Liebesgeschichte dümpelt so vor sich hin. Die Handlung wirkt teilweise etwas übertrieben und an den Haaren herbeigezogen.

Im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen Katie Malone (Conner Dansons Schwester aus dem vorherigen Band), die nach einem Liebesfiasko mit ihren vierjährigen Zwillingen den Sommer bei ihrem Bruder in Virgin River verbringen, um sich darüber klar zu werden, wie die Zukunft für sie und die Jungs aussehen kann, und Dylan Childress, einem ehemaligem Kinderstar, der mittlerweile ein etwas schlecht laufendes Charterunternehmen führt und der sich gemeinsam mit Freunden auf einem Motoradtrip in Virgin River befindet.
Die beiden treffen aufeinander, als bei Katie unterwegs ein Reifen platzt. Dylan steht ihr beim Radwechsel hilfreich zur Seite und verliebt sich sofort in sie. Als es Zeit wird wieder aufzubrechen, bleibt Dylan noch etwas länger in Virgin River. Er behauptet zwar, dass er sich in der Gegend um weitere Kontakte für seine Chartergesellschaft umhören möchte (was er auch ein wenig macht). Die meiste Zeit verbringt er damit Katie zu umgarnen, die ihn jedoch nicht so recht an sich ranlassen möchte. Zum einen weiß Katie, wen sie da vor sich hat (den Schwarm ihrer Jugend), zum anderen hat sich der letzte Mann, in den sie sich verliebt hatte, als verkappter Schwuler entpuppt.
Verkompliziert wird die ganze Geschichte noch durch Katies Bruder, der als großer Bruder, ständig seine Schwester beschützen möchte und der die Ansicht hat, dass Dylan nur ein kurzes Abenteuer sucht, zumal er auf der Durchreise ist.

Irgendwie fand ich das Hin und Her zwischen den beiden etwas unglaubwürdig. Klar, für Katie kommen ihre Jungs immer an erster Stelle. Aber irgendwie jammerte sie mir zu sehr herum, dass sie den perfekten Mann schon mal gefunden hatte (der Vater der Zwillinge, der kurz vor der Geburt bei einem Auslandseinsatz heroisch als Soldat gestorben ist). Sie scheint alle Männer an ihm zu messen und geht dadurch zu sehr mit Scheuklappen durch die Welt. Des Weiteren kam Dylan mir auch nicht beständig genug vor. Er hat die Schauspielerei bereits seit ewigen Zeiten an den Nagel gehangen und will jetzt wieder einen Film drehen, um seine Chartergesellschaft am Leben halten zu können. Mal abgesehen davon, dass es für ihn schwer sein dürfte schnell ein Engagement zu bekommen, würde dieses wahrscheinlich nicht so viel einbringen, dass er die Chartergesellschaft dadurch am Lesen erhalten kann. Welcher Ex-Kinderstar bekommt bitte schön Millionen, wenn er seit über 20 Jahren keinen Film mehr gedreht hat.

Außerdem fehlte mir auch ein wenig die Dramatik in diesem Roman. Lediglich kurz vor Schluss kam annähernd so etwas wie Spannung auf.
Allerdings muss ich auch zugeben, dass Robyn Carr hier wieder die perfekte Kleinstadtidylle erzeugt, die einen beim Lesen an Freundschaft und Zusammenhalt glauben lassen kann. Erneut habe ich mich in den Kleinen Ort in den Bergen verliebt, der seinen provinziellen Charme versprüht.

Ich empfand das Lesen dieses Romans ein wenig als Pflichtprogramm (vor allem als ansonsten großer Virgin River-Fan). Der nächste Band wird bestimmt wieder besser. Ich werde ihn auf jeden Fall lesen. Für echte Virgin-River-Fans ist dieser Roman auf jeden Fall ein solider Roman mit Schwächen.
Da dieser Roman mich nicht so ganz überzeugen konnte, bekommt er von mir schwache 4 (von 5) Punkten.

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