[Rezension] "Sommerzauber wider Willen" von Sarah Morgan

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Klappentext:

Erleben Sie einen unvergesslichen Sommer in Snow Crystal! Stippvisite in Snow Crystal? Lieber würde Sean O’Neil sich freiwillig selbst den Blinddarm rausnehmen! Keine zehn Pferde bringen den ehrgeizigen Chirurgen normalerweise in die Einöde in den Bergen. Doch wegen eines Notfalls hat er zugestimmt, im Hotel seiner Familie mit anzupacken. Dort erwarten ihn jede Menge Erinnerungen … und die französische Küchenchefin Élise Philippe. Ihre Lippen sind noch immer so weich und süß wie Madeleines. Aber das heißt nicht, dass sich wiederholen wird, was letzten Sommer zwischen ihnen war. Denn eines will Sean auf keinen Fall: sich einfangen lassen und in der Wildnis versauern. Auch wenn Élises Küsse noch so verführerisch nach Crème Brulée schmecken …


Meine Meinung:

Nach Winterzauber wider Willen entführt Sarah Morgan die Leser erneut nach Snow Crystal und zur wundervoll chaotischen Familie O'Neal. Nachdem ich bereits den ersten Roman gelesen habe, war ich auf diese Fortsetzung ziemlich gespannt, zumal mir der Ort und die eigensinnige Familie bereits im Vorgänger ans Herz gewachsen ist.

Nachdem im ersten Roman Jackson O'Neal in Kayla Green seine Herzdame fand, spielt in diesem Roman Sean O'Neal nun die Hauptrolle, der eigentlich nur ungern in das kleine Bergdorf zurückkehrt. Er hat sich zwischenzeitlich bereits ein eigenes Leben als ehrgeiziger Chirurg aufgebaut und ist im Grunde mit seinem Beruf verheiratet. Er war im Grunde immer anders, als seine Brüder. Für ihn stand schon als Kind fest, dass er lieber Chirurg werden möchte statt im Ferienressort zu arbeiten, dass seine Familie seit Jahrzehnten führt. Dies war dem eigensinnigen Familienoberhaupt Walter O'Neal schon immer ein Graus. Der seit ewigen Zeiten schwelende Streit zwischen Sean und seinem Großvater eskalierte bei der Beerdigung von Seans Vater. Seitdem gehen sich Enkel und Großvater eher aus dem Weg und vermeiden so eine Aussprache..
Als Sean von seinem Bruder informiert wird, dass sein Großvater einen Herzanfall hatte, reist Sean teils aus Sorge, aber auch widerwillig an den Ort seiner Kindheit zurück, nur um von seinem Großvater sofort wieder zurückgewiesen zu werden. Überredet von seiner Familie bleibt Sean ein paar Tage und trifft dort auf Elise, der Chefköchin des Ressorts, mit der er im Sommer zuvor einen One Night Stand hatte. Zwischen den beiden knistert es sofort wieder. Aber beide wollen sich ihre Gefühle nicht so recht eingestehen.

Sean und Elise sind durchaus sympathische Charaktere, die obwohl sie im Grunde vollkommen verschieden sind, gut miteinander agieren. Während Sean sehr schnell von seiner geballten Familie und insbesondere seinem Großvater genervt ist, ist Elise völlig begeistert vom Familienzusammenhalt der O'Neals. Sean sieht in Elise sehr viel Potential und fragt sich und auch sie immer wieder, warum sie  mit ihrem Talent zu kochen in einem kleinen Bergdorf "verrotten" möchte.
Beide tragen dunkle Geheimnisse mit sich rum, die im Laufe des Romans gelüftet werden und vieles an ihrem Verhalten aufklärt. Die beiden Figuren wirkten auf mich ebenso durchdacht, wie die Nebenfiguren. Man merkt, dass die Autorin sich Gedanken zu ihren Figuren gemacht hat und ihnen so sehr viel Leben eingehaucht hat. Es ist ein herrliches Hin und Her zwischen den Figuren. Immer wieder kommt es zu kleineren Neckereien. Aber man spürt, dass diese Neckereien nur die tiefen Gefühle überdecken sollen, die die Figuren füreinander haben.
Allerdings muss ich auch gestehen, dass mich die Beziehung der beiden nicht so sehr überzeugt hat, wie im ersten Band Jackson und Kayla. Irgendwie fehlte mir zwischendurch ein wenig das Knistern zwischen den Beiden. Sean und Elise gehen eher kumpelhaft miteinander um.

Insbesondere die Nebenhandlung rund um das Zerwürfnis zwischen Sean und Walter hat mich gefesselt. Walter treibt mit seiner störrischen Art Sean zur Weißglut. Die beiden sind sich im Grunde ähnlicher, als sie sich eingestehen wollen, Beide sind total stur und geben nur ungern eigene Charakterfehler zu. Die beiden tänzeln herrlich um einander rum, ohne ihre wahren Gefühle preiszugeben.

Im Grunde ahnt man zwar, wie die Geschichte verläuft. Aber dennoch hat mich die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Hier stimmt einfach die Chemie, nicht nur zwischen den Figuren, sondern auch am Ort. Sarah Morgan hat dem beschaulichen Bergdorf Snow Crystal und der Familie O'Neal erneut so real dargestellt, dass man sich direkt an den Ort wünscht. Ich für meinen Teil wäre es zumindest gerne.

Den einzigen echten Kritikpunkt, den ich anmerken möchte, ist die Titelwahl "Sommerzauber wider Willen", der nach "Winterzauber wider Willen" nicht besonders einfallsreich ist. Inbesondere nicht, wenn man bedenkt, dass der nächste Titel "Weihnachtszauber wider Willen" heißen wird. Aber dies kann man nicht der Autorin, höchstens dem Verlag ankreiden.

Gesamtbetrachtet kann ich sagen, dass dies ein toller Roman ist, der mit interessanten Charakteren und einen traumhaften Umfeld aufwarten kann. Wer auf typische amerikanische Liebesromane im Stil von Robyn Carr und Susan Wiggs steht, der wird von diesem Roman auf jeden Fall gefesselt sein.
Ich habe den Roman auf jeden Fall genossen und konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Daher bekommt der Roman von mir starke 5 (von 5) Punkten.


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