[Rezension] "Dich nehm ich" von Eliza Kennedy


Klappentext:
Lily Wilder ist die glücklichste Frau der Welt. Sie hat einen Traumjob als Anwältin, Freundinnen, eine liebevolle Familie und einen Verlobten zum Dahinschmelzen. Will ist ein kluger, gutaussehender Mann. »Es gibt nur eine Eigenschaft, die ihm fehlt: mehr als ein Mann zu sein. So viele gute Eigenschaften, aber nur ein Körper!“ Lily mag Will, aber ist Heiraten wirklich ihr Ding? Liebt sie ihn genug, um sich nicht bei jeder Gelegenheit einem anderen Körper zuzuwenden? Will liebt Lily, aber kennt er sie gut genug? Ihre Mutter, ihre Großmutter und ihre drei Stiefmütter bezweifeln das ganz stark. Untreue hat Tradition in der Familie.
Lily lässt sich nicht beirren, doch ihr neuestes Mandat droht sowohl ihre Heiratspläne als auch ihre Karriere zum Scheitern zu bringen. In den sechs Tagen vor der Hochzeit muss sie ihren Mandanten retten – und sich selbst.


Meine Meinung:
Ich habe das Buch bei einer Leserunde bei lovelybooks gewonnen. Ich war aufgrund des Klappentext sofort neugierig auf den Inhalt. Als ich das Buch dann in den Händen hielt, dachte ich direkt: "Wow, ist das ein kitschiges Cover", da ziemlich rosa und schillernd daher kommt. Beim Lesen stellte ich dann schnell fest, dass das Cover gut zum Inhalt passt.

Im Mittelpunkt des Geschehens steht Lily Wilder, die dabei ist ihren Verlobten Will zu heiraten. Als Hochzeitsort wurde Florida auserkoren, wo Lily größtenteils aufgewachsen ist. Lilys Familie, die unter anderem aus mehreren (Stief-) Müttern besteht, lebt immer noch dort. Während Lily sich in den Hochzeitsvorbereitungen befindet, muss sie gleichzeitig noch die Zeugenbefragung in einem wichtigen Fall vorbereiten.
Lily ist auf jeden Fall ein Figur, die direkt zu Beginn extrem polarisiert. Sie ist nicht gerade die sympathischste Hauptfigur. Ich denke mal entweder liebt oder hasst man sie. Insbesondere am Anfang nervte sie mich auch ein wenig, vor allem, weil ich nicht so ganz verstehen konnte, was sie und Will gemeinsam haben. Sie scheinen vom Typ her ja grundverschieden zu sein. Während Lily als Männermordendes Vamp daherkommt, wirkt Will anfangs ziemlich blass und farblos. Im Verlauf des Romans lernt man an den beiden aber Seiten kennen, die sie teilweise in ein anders Licht rücken. Man spürt sehr schnell, dass die beiden voller Geheimnisse stecken, die nach und nach gelüftet werden.
Lily ist in jedem Fall eine Protagonistin, die ihr eigenes Ding durchzieht und dabei auch bereit ist über Leichen zu gehen.
Lilys unterschiedliche "Mütter" empfand ich wunderbar sympathisch und bereichern für die Handlung. Wobei ich auch gestehen muss, dass mir ihr Vater die ganze Zeit unsympathisch war, insbesondere, da er die Meinung vertritt, dass er durch seine vielen Scheidungen seiner Tochter wahrscheinlich sogar noch einen Dienst erwiesen hat.

Man kommt total schnell in die Geschichte rein, was vor allem am interessanten und humorvollen Sprachstil liegt. Wobei ich auch gestehen muss, dass die Handlung meiner Meinung nach am Anfang ziemlich springt. Ich hatte anfangs ein wenig Mühe nachzuverfolgen, mit wem Lily gerade anbändelt.
Dies ist auf jeden Fall eine Geschichte, die mit Kontroversen aufweist, die wahrscheinlich nicht jedem gefallen. Ich für meinen Teil hatte ein paar Probleme mit der Verknüpfung der Zeugenbefragung mit den Hochzeitsvorbereitungen. Wer bitte schön würde sich während der Hochzeitsvorbereitungen auch noch um so etwas kümmern (wollen)?! Zwar spürt man Lilys Widerwillen diese Zeugenbefragung durchzuführen. Meiner Meinung nach liegt dies aber nur an der Aufgabe an sich und nicht an der Tatsache, dass ihr deswegen Zeit verloren geht, die sie anderweitig nutzen könnte. Aber dies macht im Grunde auch diesen Roman aus. Hier darf man nicht alles ganz so ernst nehmen.
Eliza Kennedy ist auf jeden Fall ein total abwechslungsreicher und lustiger Roman gelungen. Indem sie eine polarisierende Figur wie Lily gewählt hat, sorgt sie auf jeden Fall dafür, dass man von der Handlung mitgerissen wird. Wenn man sie schon nicht mag, dann hofft man zumindest die Ganze Zeit über, dass Lily irgendwann ihr Fett weg bekommt.

Das Ende fand ich allerdings so ein nicht so gelungen, da insbesondere Lilys Handlungen hier ziemlich unstet sind. Als man denkt, dass es dass jetzt war, ändert sie nochmals schnell ihre Meinung und kommt ins Hadern. Ich konnte Lilys Reaktion dabei nicht so ganz nachvollziehen.

Insgesamt fand ich diesen Roman super, auch wenn ich bis zum Schluss ein paar Probleme hatte die einzelnen Mutterfiguren ein wenig zu unterscheiden. Dies ist mit Sicherheit ein Roman, der einen nicht kalt lässt. Man lebt eine Vielzahl von Gefühlen aus,
Da ich größtenteils von der Geschichte mitgerissen wurde, bekommt der Roman von mir 4 (von 5) Punkten.


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