#Konsumauszeit - die Pause hat ein Ende ... oder auch nicht?!

Hallo zusammen,

leider habe ich diesen Monat bis auf einen kurzen Zwischenbeitrag am Anfang vergessen zwischendurch Beiträge zur #Konsumauszeit zu posten. Daher erfolgt nun ein Gesamtrückblick.

Hier kurz nochmals worum es ging:
Der Minimalismus-Blog Apfelmädchen hatte den November zum Monat des Konsumverzichts erklärt und eine wunderbare 30-Tage-Challenge ins Leben gerufen:

#Konsumauszeit – Wir drücken im November den Pausenknopf


Die Regeln für die Konsumauszeit waren bewusst einfach und einsteigerfreundlich gehalten, damit jeder ohne große Vorarbeit mitmachen konnte. Natürlich konnte jeder sie für dich und seinen Lebensalltag anpassen:

  • 30 Tage lang nichts Neues kaufen; ausgenommen sind: Lebensmittel, Drogerie-/Haushaltsartikel (allerdings nur wenn vorheriges Produkt aufgebraucht ist), Ausflüge und Aktivitäten 
  • Wenn etwas Wichtiges kaputt geht: erst reparieren, ansonsten ersetzen (wenn möglich gebraucht)
  • Leihen und Tauschen sind nicht nur erlaubt, sondern sogar ausdrücklich erwünscht!
Ich habe diese Regel noch um folgendes erweitert:
  • Keine Feierabend-Snacks vom Bäcker, Imbiss, etc.
  • Meine Vorräte aufbrauchen, so dass ich wieder einen besseren Überblick darüber habe, was ich wirklich brauche


Ich habe für mich das Ganze eher als eine Art "Aufbrauch"-Challenge definiert.
Ich fand die Idee, die hinter dieser Challenge steht super, da ich mein Konsumverhalten in der letzten Zeit ein wenig aus den Augen verloren hatte.
Eigentlich bin ich ja keine Minimalistin, finde den Grundgedanken, der dahinter steckt aber gut. Oftmals kaufe ich einfach zu viel, ohne mir darüber Gedanken zu machen, ob es wirklich notwendig war. Daher habe ich beschlossen es einfach mal zu versuchen.

Nachdem ich in der ersten Woche schwach geworden bin, was "keine Feierabend-Snacks vom Imbiss" angeht, lief der Rest des Monats etwas besser. Zum Einen konnte ich mich danach etwas mehr beherrschen. Zum Anderen hatte ich Urlaub, so dass ich auch gar nicht so sehr in Versuchung geführt wurde.
Wenn ich nun die ganze Zeit resümiere, dann kann ich sagen, dass ich nicht immer vollkommen standhaft war. Ans Aufbrauchen meiner Vorräte habe ich mich bislang nicht wirklich begeben. Zwar ist der Inhalt meines Vorratsschranks nicht angewachsen. Kleiner geworden ist er aber auch nicht spürbar.

Generell hat sich bei mir aber auch ein leichtes Umdenken vollzogen. Wenn ich mal in der Stadt bummeln war, bin ich nicht schwach geworden, was echt ein Wunder war. Der Winter kam nun und mit ihm auch die Notwendigkeit einer Winterjacke. Beim Anziehen meiner "alten" Winterjacke (vom letzten Jahr) habe ich festgestellt, dass diese mir ein wenig zu eng geworden ist. Sie geht zwar noch zu. Jedoch sitzt sie nicht mehr so gut. Klar habe ich mich nach einer neuen Jacke Ausschau gehalten. Ich habe theoretisch nach langer Suche eine Jacke (bzw. sogar zwei) gefunden. Dann habe ich mich allerdings gefragt "Brauche ich sie wirklich?". Ich meine: Eine neue Jacke nur weil die alte nicht mehr so toll sitzt? Viel Geld ausgeben statt endlich mal wieder abzunehmen, so dass erst gar keine neue Jacke notwendig ist? Die Antwort lautet dann "NEIN!", Eventuell komme ich sogar kostenlos an eine neue Jacke. Eine Freundin kommt morgen mit einer Jacke, die ihr zu groß geworden ist vorbei, so dass ich diese anprobieren kann. Wenn sie mir passt, habe ich noch eine weitere Jacke!
Generell habe ich mir Gedanken über Kleidung und deren Anschaffung gemacht. Oftmals kaufen wir uns Kleidung, nur weil sie gerade in Mode sind, oder weil wir glauben, sie unbedingt zu benötigen. Tatsache ist allerdings, dass ein Teil der Kleidung oftmals kaum getragen (oder manchmal sogar ungetragen) im Schrank hängt. Dann und wann sortieren wir die Kleidung dann aus. In meinem Fall landen die Sachen dann zwar zumindest in der Altkleidersammlung, allerdings sind es oftmals so viele Teile, dass ich mich jedes Mal selbst ärgere. Deshalb heißt es ab sofort für mich: "Ich kaufe mir keine Kleidung mehr, die mir nicht perfekt passt!" Zumindest ich für meinen Teil habe mir auch schon Kleidungsstücke gekauft, die etwas eng saßen oder sogar kneiften, die ich aber unbedingt haben wollte, weil sie so toll aussahen. Ich habe mir jedes Mal gedacht, wenn ich ein paar Kilo abgenommen habe, dann kann ich es ja anziehen. Dazu gekommen ist es aber schon lange nicht mehr. Daher ist jetzt damit Schluss!

Als mir bewusst wurde, dass ich diesem Konsumrausch, dem wir uns oftmals selbst unterwerfen, so nicht mehr mitmachen möchte, habe ich mich diesen Monat etwas mehr mit dem Thema Minimalismus und Nachhaltigkeit beschäftigt. Dabei habe ich zwar festgestellt, dass ich mich zwar nicht zur "Hardcore"-Minimalistin eigne, aber es sehr viele interessante und gute Ansätze gibt, denen ich zukünftig in meinem Leben etwas mehr Raum bieten möchte. Oftmals machen wir uns keine Gedanken, welche Auswirkungen unsere Verschwendung hat oder was wir so in uns hineinstopfen.

Außerdem konnte ich in der letzten Woche feststellen, dass ich auch meinen TV- und Internetkonsum genauer unter die Lupe nehmen muss. Letzte Woche hatten wir für drei Tage tagsüber einen Komplettausfall von unitymedia (Kabelanbieter). Da wir ein Komplettpaket (TV/Telefon/Internet) bei ihm haben, fiel natürlich alles aus. Man konnte nicht im Netz bzw. den sozialen Medien surfen und auch nicht fernsehen (bzw. da ich auch Netflix und Amazon Prime habe, konnte ich dies auch nicht nutzen). Im ersten Moment wusste ich nicht so genau, wie ich damit umgehen sollte. In solchen Momenten merkt man erst, wie abhängig man sich selbst von solchen Medien macht. Klar konnte ich immer noch eine DVD einlegen. Aber dies war nicht das gleiche. Für die sozialen Medien eignet sich natürlich auch das Smartphone.
Aber muss das wirklich sein? Nach den drei Tagen lautet meine Antwort eindeutig "NEIN!". Ich möchte diese Medien zwar auch nicht missen, Aber ich verschwende einfach zu viel Zeit damit. Warum muss man ständig nachschauen, wer welche Nachricht geschickt hat, wer was gerade gepostet hat? Manchmal reicht es auch nur ein bis zwei Mal am Tag nachzuschauen! Man verpasst nicht viel!
Auch das Fernsehen habe ich im Grunde nur am ersten Tag so wirklich komplett vermisst. Ich werde zwar immer ein Serienjunkie bleiben. Aber es ist auch toll zwischendurch einfach mal nur Musik zu hören oder aber auch in Stille einfach nur zu lesen! Man besinnt sich dadurch auch wieder mehr zu sich selbst.
Bei mir haben diese drei Tage auf jeden Fall dafür gesorgt, dass ich auch hier öfters mal eine Auszeit machen möchte, um mich nicht mehr so abhängig davon zu machen.


Ich bin beim Einlesen zum Thema "Konsum" und "Nachhaltigkeit" auch auf ein paar sehr tolle Beiträge gestoßen, von denen ich einen hier besonders hervorheben möchte, da er mich sehr gepackt hat:

http://www.minzgruen.com/ich-mag-nicht-mehr
Hier erzählt eine Foodbloggerin über ein Supermarkterlebnis und hinterfragt quasi, warum inzwischen so sehr zu Fertigprodukten und SB-Backwaren gegriffen wird?! Ein überaus lesenswerter und zum Nachdenken anregender Artikel, den ich jedem empfehlen kann.
Zwar sieht die Bloggerin das Ganze ziemlich krass und meiner Meinung nach teilweise auch ein wenig zu vorwurfsvoll. Ich muss gestehen, dass ich lange Zeit (und leider teilweise ab und zu immer noch) auch zu solchen Konsumenten gehört habe. Von den SB-Backwaren habe ich inzwischen selbst Abstand genommen, nachdem ich mal auf die Inhaltsstoffe geachtet habe ... und damit meine ich nicht nur zweifelhafte E-Stoffe, sondern auch andere Zutaten, die ich nie mit Brot oder Backwaren in Verbindung gebracht hätte. Wenn man drauf schaut, kann einem echt der Appetit vergehen. Ähnlich sieht es mit Fertigprodukten aus. Die Zutatenliste ist oftmals ellenlang und enthält auch Inhaltsstoffe, die man häufig nicht mal richtig aussprechen kann.
Dieser Artikel hat auf jeden Fall bei mir bewirkt, dass ich nun wieder versuchen werde wieder "frischer" zu kochen. Vieles lässt sich ja auch auf Vorrat kochen. Man kann es einfrieren oder einkochen, so dass man bei wenig Zeit immer ein "natürliches" Fertiggericht zur Hand hat. Man muss sich nur die Mühe machen. Klar, oftmals sagt man sich "Dafür habe ich keine Zeit", Aber seien wir mal ehrlich: Wie viel Zeit verschwenden wir für weniger wichtige Dinge wie fernsehen oder in den sozialen Medien surfen.
Ich kann der Bloggerin hier nur zustimmen: "Ich mach nicht mehr".

Wenn ich nun ein Fazit ziehen muss, so kann ich sagen, dass es Sinn macht sich einfach mal einer Konsumauszeit zu unterziehen. Selbst wenn nicht alles ganz so klappt, wie man es sich vornimmt, setzt man sich dennoch intensiv mit dem eigenen Konsum auseinander und stellt fest, dass nicht alles immer so nötig ist.
Aus diesem Grund möchte ich meine Konsumauszeit auch nicht komplett beenden, sondern mein Konsumverhalten auch in den nächsten Wochen unter die Lupe nehmen. Die Pause ist also nicht komplett beendet!

Wer wissen möchte, wer sonst noch so mitgemacht hat, kann gerne mal auf apfelmaedchen.de schauen. Dort sind die Beiträge aller Teilnehmer aufgeführt. Ich kann jedem nur empfehlen, dort mal vorbei zu schauen.

So, dass war's dann auch schon. Ein wenig lang geworden, aber das musste jetzt einfach mal sein!

Schöne vorweihnachtliche Grüße
Natalie

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