[Rezension] "Liebesglück in Virgin River" von Robyn Carr


Klappentext:

Menschen mit Obstkörben, spielende Kinder und Apfelbäume, soweit das Auge reicht: Die Apfelernte ist die schönste Zeit auf der Plantage von Tom Cavanaugh. Eigentlich hatte der Ex-Marine nie vorgehabt, den Familienbesitz zu übernehmen. Doch seit er nach Virgin River zurückgekehrt ist, verspürt er den Wunsch, sesshaft zu werden und eine Familie zu gründen. Vielleicht mit Darla, der Witwe seines verstorbenen Freundes, um die er sich nach ihrem schweren Verlust kümmert? Tom hat ganz genaue Vorstellungen, wie seine Zukünftige sein sollte - auf keinen Fall wie die zierliche Erntehelferin Nora Crane. Aber warum rührt die temperamentvolle alleinerziehende Mutter sein Herz auf eine Weise, die er bisher nicht kannte?


Meine Meinung:

Hierbei handelt es sich (leider) um den vorletzten Teil der Virgin River - Reihe. Nachdem ich den vorherigen Band "Neue Hoffnung in Virgin River" am wenigsten überzeugen konnte, weil dieser ein wenig vor sich hin plätscherte, war ich auf diesen Band nun umso gespannter. Beim Lesen war ich dann auch ziemlich positiv überrascht. Dieser Roman ist einfach super, wenn nicht sogar der Beste der ganzen Romanreihe.

In diesem Roman entführt Robyn Carr die Leser auf die Apfelplantage von Tom Cavanaugh, der diese nach seinem Militärdienst von seiner Großmutter, die ihn auch großgezogen hat, übernommen hat und nun sesshaft werden möchte. Er wünscht sich eine Frau, mit der er sein Leben auf Plantage verbringen kann. Er hat auch genaue Vorstellung wie diese Frau sein muss. Als die junge alleinerziehende Mutter Nora Crane (die bereits in den beiden vorherigen Bänden jeweils einen kurzen Auftritt hatte) auf seiner Plantage auftaucht und als Apfelpflückerin arbeiten möchte, lehnt er sie zunächst ab und will sie zunächst auch nicht einstellen, da er denkt, dass sie mit ihrer zierlichen Statur nicht belastbar genug für den Job ist. Toms Großmutter jedoch legt ihrem Enkel nahe Nora einzustellen.
Es kommt wie es kommen muss: Tom entwickelt Gefühle für Nora, obwohl sie nicht so ganz seiner Traumfrau entspricht und sogar zwei kleine Kinder hat. Nora wiederum hegt zwar auch Gefühle für Tom, möchte jedoch keine neue Beziehung, da die letzte zum Vater ihrer Kinder katastrophal endete. Verkompliziert wird die Situation der beiden auch noch durch die Frau von Toms verstorbenen Militärkameraden, die ihn an den Wochenenden besucht und Interesse an ihm bekundet.
Toms Großmutter mischt sich dann auch noch ein, da sie ihren Enkel in den richtigen Händen sehen möchte und hat auch so ihre eigenen Vorstellungen wie sie dies bewerkstelligen kann.

Dieser Roman ist alleine schon aufgrund des herrlichen Liebeswirrwarrs lesenswert. Tom und Nora entwickeln zwar sehr schnell Gefühle für einander, wollen sich aber beiden diese nicht eingestehen. Dadurch entsteht ein Gefühl von ständiger Spannung, bei der man nur so darauf wartet, dass sie sich entlädt. Wunderbar sind auch die indirekten Vermittlungsversuche von Toms Großmutter Maxi, die mit spitzer Zunge und sehr viel Elan immer wieder einmischt. Beim Lesen kommt man immer wieder ins Schmunzeln und taucht tief ins Geschehen ein. Obwohl Tom und Nora im Grunde total unterschiedlich sind, sind sie sich doch ähnlicher, als sie ahnen. Die beiden mögen etwas unterschiedliche Vorstellungen zu ihrer Zukunft haben, aber irgendwann müssen auch die Beiden erkennen, dass das Leben manchmal Überraschungen bereithält.

Das Einzige, was ich an diesem Roman kritisieren möchte, ist die Tatsache, dass rund um Jack Sheridan, eine kurze Nebengeschichte entwickelt wird, die total sinnlos ist: In Virgin River taucht ein alter Freund von Luke Riordan auf, der Jack als den Mann identifiziert, der ihn vor Jahren fälschlicherweise der Körperverletzung an einer Frau beschuldigte. Wie sich schnell rausstellt, war das Ganze ein Missverständnis.
Diese Nebenhandlung machte für mich jedoch keinen Sinn, da es zum Einen nicht in die Gesamthandlung passt und sich die ganze Angelegenheit auch viel zu schnell in Wohlgefallen auflöst.

Trotz dieser kleinen Kritik finde ich, dass dies der beste Roman der Reihe ist, da die beiden Hauptpersonen hier sich nicht Knall auf Fall ihren Gefühlen hingeben, sondern immer wieder mit sich und ihren Gefühlen hadern. Die Charaktere sind bei Gott nicht perfekt und gerade das macht die ganze Geschichte glaubwürdig.
Und sind wir doch mal ehrlich: Wer findet eine Lovestory mit dem Thema „arme junge Frau trifft ihren (reichen) Prinzen“ nicht wunderbar romantisch. Jeder der als Kind Cinderella geliebt hat, wird diesen Roman als Erwachsene lieben. Ich für meinen Teil jeden Falls habe diesen Roman beim Lesen geliebt. Daher bekommt er von mir auch wohlverdiente 5 (von 5) Punkte.


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