[Rezension] "Vielleicht morgen" von Guillaume Musso

Buchinformationen: (Quelle: https://www.piper.de)

€ 14,99 [D], € 15,50 [A]
Erschienen am 11.08.2014
480 Seiten, Klappenbroschur
Übersetzt von: Eliane Hagedorn, Bettina Runge
ISBN: 978-3-86612-376-2


Autoreninfo: (Quelle: https://www.piper.de)

Guillaume Musso wurde 1974 in Antibes geboren und kam bereits im Alter von zehn Jahren mit der Literatur in Berührung, als er einen guten Teil der Ferien in der von seiner Mutter geleiteten Stadtbibliothek verbrachte. Da die USA ihn von klein auf faszinierten, verbrachte er mit 19 Jahren mehrere Monate in New York und New Jersey. Er jobbte als Eisverkäufer und lebte in Wohngemeinschaften mit Menschen aus den verschiedensten Ländern. Mit vielen neuen Romanideen kehrte er nach Frankreich zurück. Er studierte Wirtschaftswissenschaften, wurde als Lehrer in den Staatsdienst übernommen und unterrichtete mit großer Leidenschaft. Ein schwerer Autounfall brachte ihn letztendlich zum Schreiben. In »Ein Engel im Winter« verarbeitet er eine Nahtoderfahrung – und wird über Nacht zum Bestsellerautor.
Seine Romane, eine intensive Mischung aus Thriller und Liebesgeschichte, haben ihn weltweit zum Publikumsliebling gemacht.
Weltweit wurden mehr als 22 Millionen Bücher des Autors verkauft, er wurde in 38 Sprachen übersetzt.


Klappentext: 

Seine Philosophielesungen sind stets überfüllt, als Harvard-Professor hat er es geschafft – eigentlich müsste Matthew Shapiro glücklich sein. Er ist es aber nicht. Jedenfalls nicht mehr, seit der Tod seiner Frau ihn und ihren gemeinsame Tochter einsam zurückließ. Auch die junge Sommelière Emma Lovenstein hat sich mit ihrer Anstellung im Sterne-Restaurant »Imperator« beruflich ihren Traum erfüllt. Doch der Erfolg konnte sie nicht vor der tiefen Krise bewahren, die die Trennung von ihrem Liebhaber François in ihr auslöste. Zu tief sitzt der Schmerz über seine Entscheidung, nach Jahren des Hinhaltens doch bei seiner Frau und den Kindern zu bleiben. Seitdem ist das Lächeln aus Emmas Leben verschwunden. Bis zu dem Tag, als Matthew auf einem Flohmarkt etwas kauft, das ihr Leben für immer verändern wird: Einen gebrauchten Laptop mit der Signatur »Emma L.« …


Meine Meinung:

Ich habe das Buch bereits vor über einem Jahr schon einmal begonnen, dann jedoch nach knapp 50 Seiten unterbrochen, weil mir das Buch damals nicht zusagte. Da ich Mussos Romane aber eigentlich mag, hatte ich das Buch erst mal zurück ins Buchregal gestellt und dem Roman vor kurzem eine neue Chance gegeben. Dieses Mal emfand ich den Einstieg nicht so schleppend, wie beim ersten Mal. Allerdings muss ich vor schon mal zugeben, dass dieser Roman meiner Meinung nach nicht die gewohnte Musso-Dramatik beeinhaltet.

Mit den beiden Hauptfiguren Matthew Shapiro und Emma Lovenstein hat Musso dieses Mal leider zwei etwas farblose Figuren gewählt. Matthew, ein erfolgreicher Uniprofessor, hat vor einem Jahr seine Frau bei einem Unfall verloren und hadert noch gemeinsam mit seiner vierjährigen Tochter mit dem Verlust, während Emma, Sommelière in einem Nobel-Restaurant, eine heimliche Liebesaffäre hat und unzufrieden mit ihrem Leben ist. Von den Grundvoraussetzungen her, bieten die beiden Figuren durchhaus Potential, allerdings kommen echte Spannungen zu wenig zum Vorschein.
Des Weiteren hatte ich insbesondere bei Matthews Tochter das Gefühl, dass es sich hier nicht um ein vierjähriges, sondern um ein zehnjähriges Kind handelt. Ich weiß ja nicht, ob Muss Kinder hat, oder nicht (bzw. ob er diese zum Zeitpunkt des Schreibens hatte), aber das Mädchen verhält sich so gar nicht altersentsprechend. Sowohl in ihrer Wortwahl, als auch in ihren Handlungen verhält sich das Mädchen zu vernünftig. Das hat mich beim Lesen total irritiert und aus dem Lesefluss gerissen.

Anfangs hat mich der Roman ein wenig an den Film "Das Haus am See" (wer den Film nicht kennt: Es handelt es sich um eine interessantes Liebesdrama aus dem Jahr 2006 mit Sandra Bullock und Keanu Reeves) erinnert, nur dass hier die beiden Figuren nicht per Post, sondern via E-Mail kommunizieren.
Das Buch mutet anfänglich eher einem normalen Liebesroman mit mystischem Hintergrund an. Matthew und Emma fühlen sich sofort nah und wollen sich auch begegnen, schaffen es jedoch nicht, da sie wie sich herausstellt nicht im gleichen Jahr leben. Als Matthew erfährt, dass Emma zu einer Zeit lebt, in der seine Frau noch am Leben ist, versucht er Emma zu überreden den Tod seiner Frau zu verhindern. Emma ist hin und her gerissen, zumal sie Gefühle für Matthew entwickelt hat. Ein Missgeschick von Matthews Tochter zerstört den Laptop, mit dem er mit Emma kommuniziert hat und trennt die Verbindung der beiden. Obwohl Emma sich wundert, warum Matthew nicht mehr reagiert, versucht sie hinter das Geheimnis zu kommen und stößt dabei auf ein dunkles Geheimnis von Matthews Frau, dass sie ihr Versprechen überdenken lässt.

Leider kommen bei diesem Roman die Thrillerelemente, die einen typischen Musso neben der Liebesgeschichte ausmachen viel zu spät. Der Roman plätschert lange Zeit ziemlich sanft vor sich hin, von echter Spannung kann bis kurz vorm Ende kaum die Rede sein.
Zwar hat der Roman auch zwischendurch seine Höhen, allerdings sind diese eher emotionaler Art. Die Spannungen finden im Miteinander zwischen Matthew und Emma statt, jedoch fehlte mir gleichzeitig eine detailliertere Interaktion zwischen den beiden. Das echte Katz und Maus - Gefühl kam einfach nicht rüber.

Dies ist ein Buch mit Höhen und Tiefen, dem allerdings die gewohnte Musso-Spannung fehlt Daher kann ich dem Buch auch nicht mehr als knappe 3 (von 5) Punkte geben.


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