[Rezension] "Die Wolkenfischerin" von Claudia Winter

Buchinformationen: (Quelle: https://www.randomhouse.de)

Taschenbuch, Klappenbroschur, 400 Seiten, 12,5 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-442-48573-4
€ 9,99 [D] | € 10,30 [A] | CHF 13,90* (* empfohlener Verkaufspreis)
Verlag: Goldmann
Erschienen:  18.12.2017


Autoreninfo: (Quelle: https://www.randomhouse.de)

Claudia Winter, geboren 1973, ist Sozialpädagogin und schreibt schon seit ihrer Kindheit Gedichte und Kurzgeschichten. Als Tochter gehörloser Eltern lernte sie bereits mit vier Jahren Lesen und Schreiben, gefördert von ihrem Vater. Neben ihren bisher im Goldmann Verlag erschienenen Büchern hat sie weitere Romane sowie diverse Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann und den Hunden Kim und Luca in einem kleinen Dorf nahe Limburg an der Lahn.


Klappentext:

Charmant und gewitzt hat sich Claire Durant auf der Karriereleiter eines Berliner Gourmet-Magazins ganz nach oben geschummelt. Denn niemand ahnt, dass die Französin weder eine waschechte Pariserin ist noch Kunst studiert hat – bis sie einen Hilferuf aus der Bretagne erhält, wo sie in Wahrheit aufgewachsen ist: Ihre Mutter muss ins Krankenhaus und kann Claires gehörlose Schwester nicht allein lassen. Claire reist in das kleine Dorf am Meer und ahnt noch nicht, dass ihre Gefühlswelt gehörig in Schieflage geraten wird. Denn ihr Freund Nicolas aus gemeinsamen Kindertagen ist längst nicht mehr der schüchterne Junge, der er einmal war, und dann taucht aus heiterem Himmel auch noch ihr Chef auf. Claire muss improvisieren, um ihr Lügengespinst aufrechtzuerhalten – und stiftet ein heilloses Durcheinander in dem sonst so beschaulichen Örtchen Moguériec …


Meine Meinung:

"Die Wolkenfischerin" von Claudia Winter habe ich als Rezensionsexemplar erhalten und war mein erstes Buch der Autorin und hat mir direkt auf Anhieb gefallen. Die Autorin schafft es mit einer sehr emotionalen und bildhaften Sprache einen als Leser sofort in ihren Bann zu ziehen.

In diesem Roman dreht sich alles um die junge Claire Durant, die sich nach einem Missverständnis ein wenig durchs Leben geschummelt hat. Alle halten sie für waschechte Pariserin, die Kunst studiert hat. Als Claire gerade kurz davor steht einen Chefredakteurinnenposten bei einem deutschen Gourmet-Magazin zu bekommen, erhält sie einen Anruf aus der Bretagne, wodurch ihr Schummelkonstrukt zusammenzubrechen droht. Ihre Mutter, zu der sie seit über zehn Jahren keinen Kontakt mehr hat, hatte einen Unfall und Claire muss sich um ihre gehörlose Schwester kümmern. Indem sie ihrem Chef vorgibt, zu einer Kunstausstellung nach Paris zu reisen, um über diese zu berichten, versucht sie ihre Lüge aufrechtzuerhalten. In Wahrheit reist sie jedoch in den kleinen Ort Moguéric, in dem sie aufgewachsen ist, nur um dort nicht nur ihre Jugendliebe Nicolas wiederzutreffen und sich mit ihrer sonderbaren Schwester abzumühren, sondern dort auch zufällig ihren Chef anzutreffen. Dabei entsteht ein heilloses Durcheinander, das plötzlich sehr viel Leben in das kleine Örtchen bringt.

Dieser Roman verbreitet einen wunderbar leicht französischen Flair, auch wenn es im kleinen Fischereiörtchen eher rau zugeht. Man fliegt förmlich durch die Handlung, da die Handlung immer wieder neue Überraschungen und Wendungen bereit hält. Jedes Mal wenn man denkt noch verrückter kann es schon fast nicht mehr werden, wird man positiv überrascht.
Zwar ist die ein oder andere Spannungsspitze teils mit etwas leicht übertriebenen Missgeschicken verknüpft. Allerdings empfand ich dies nicht wirklich als störend, sondern eher wunderbar belebend.

Gleichzeitig verleihen die teils echt skurrilen Figuren der Handlung Lebendigkeit. Dir Figuren wirkten auf mich wohldurchdacht und lebensnah. Insbesondere das erneute Zusammentreffen von Claire und Nicolas offenbart die wahre Realität: Menschen verändern sich oftmals im Laufe ihres Lebens und das ist manchmal schmerzlich festzustellen.
Claire ist als Figur bewundernswert und teils auch verachtend zugleich. Man mag mit ihren Handlungen und Ansichten nicht immer einer Meinung sein. Jedoch wirkt sie dadurch real. Ich für meinen Teil fand sie anfangs ein wenig anstrengend und egoistisch. Im Laufe der Handlung stellt man jedoch fest, dass dies zur auf den ersten Blick so scheint, und dass sie in Wahrheit sehr mitfühlender und liebesbedürftiger Mensch ist.

Einen kleinen Kritikpunkt muss ich jedoch dahingehend anbringen, dass ich das Gefühl hatte, als würde Claire perfektes Deutsch sprechen. Hier hätte ich mir zumindest bei den Szenen, die in Berlin spielen bzw. bei den Szenen mit ihrem Chef, den ein oder anderen leichten Grammatikfehler gewünscht. Dies hätte die Handlung meiner Ansicht nach noch viel realistischer gemacht.

Fazit:
"Die Wolkenfischerin" verbreitet einen locker leichten französischen Charme, selbst wenn es zwischendurch in der Handlung rau zugeht! Dieser Roman lebt von diesem Flair und den wundervoll skurrilen Figuren.
Dies war mein erster Roman von Claudia Winter und wird mit Sicherheit nicht mein letzter gewesen sein! Für mich hat dieser Roman eine unbedingte Leseempfehlung verdient!

Note: 1- (💗💗💗💗💗)


Wer nun neugierig geworden ist, findet hier eine *Leseprobe*




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