[Rezension] "Reset - Die Wahrheit stirbt zuerst" von Peter Grandl
Klappentext:
Im Oktober 2024 rufen US-Streitkräfte die höchste Sicherheitsstufe aus, in München soll ein angeblich von Terroristen gekapertes Passagierflugzeug abgeschossen werden und global nimmt die Zahl bedrohlicher Fake News dramatisch zu. Anrufe und Video-Botschaften werden so täuschend echt gefälscht, dass niemand mehr weiß, ob er wirklich mit einem vertrauten Menschen spricht.
Superintendent Valentine O’Brien ermittelt in Deutschland, als die digitalen Netze kollabieren und keine Verbindung mehr sicher ist. Während O’Brien sich auf eine gefährliche Reise quer durch Europa begibt, um seine vermisste Schwester zu suchen, bricht weltweit das Chaos aus – und die Menschheit steht vor ihrer dunkelsten Stunde.
Meine Meinung:
"Reset - Die Wahrheit stirbt zuerst" von Peter Grandl hat mein Interesse aufgrund des spannenden Klappentexts geweckt. Verspricht dieses doch angesichts der derzeitigen Gegebenheiten rund um Fake News und KI einen realistischen (Zukunfts-) Thriller. Allerdings muss ich gestehen, dass ich in den Roman nicht so recht reingekommen bin, da er sich mit seinen Figuren zwischenzeitlich ein wenig in Nebensächlichkeiten verheddert und vor allem zum Schluss meiner Ansicht nach etwas zu abstrus wird.
"Reset" erzählt die Geschichte einer Welt, wie sie auch heute vorkommen könnte. Plötzlich werden immer wieder Fake News produziert, so dass man bald nicht weiß. was wahr und was erfunden ist. Die Welt kommt plötzlich zum Stillstand, da quasi alle (großen) Regierungen der Welt eine Ausgangssperre verhängen.
Um den ganzen Fake News auf den Grund zu gehen wird ein Team aus Experten gebildet. Und da fängt meine erste Kritik auch schon an. So ganz wird nämlich nicht ganz klar, warum ausgerechnet diese Leute die Expertenkommision bilden. Zudem fiel es mir am Anfang etwas schwer sie und ihre einzelnen Rollen etwas auseinander zu halten. Irgendwie scheinen sie alle ein wenig miteinander verbunden zu sein. Allerdings sind diese Verbindungen meiner Ansicht nach ein wenig zu verworren, um alles komplett nachzuvollziehen. Manche Verbindungen kommen erst zum Schluss ans Licht, obwohl es der Geschichte gut getan hätte, diese schon früher ins Spiel zu bringen, um so der Handlung mehr Klarheit und Realität zu verleihen.
Zudem spielen zu viele Charaktere zwischenzeitlich eine (Haupt-) Rolle, um dann später keine oder kaum Erwähnung mehr zu erfahren. Hier hätte es der Handlung gut getan sich auf einzelne Figuren stärker zu fokussieren.
Peter Grandls Schreibstil in diesem Roman ist meiner Ansicht nach auch ein unstet. Zwischenzeitlich schafft er es mit den passenden Worten und der Darstellung der Gegebenheiten durchaus eine große Spannung zu verleihen. Dann wiederum verfängt er sich ein wenig in Nebensächlichkeiten, so dass die Handlung immer wieder mal stockt und dies den Lesefluss mindert.
"Reset" hat durchaus Potential ein sehr spannender Thriller zu sein, denn er greift ein zeitgenössisches Thema auf und verleitet einen zum Nachdenken, was wahr und was Fiktion ist. Über Strecken schafft der Autor es auch durchaus mit dem diesem Thema Spannung zu erzeugen. Allerdings hat es mit der kompletten Umsetzung nicht ganz geklappt. Dafür wirkt insbesondere das Ende ein wenig zu hanebüchen und zu viele Charaktere spielen eine zu große Rolle. So bleibt beim Lesen leider ein leicht fader Nachgeschmack.
Fazit:
"Reset - Die Wahrheit stirbst zuerst" von Peter Grandl ist thematisch aufgrund der sehr aktuellen Themen rund um Fake News und KI ein durchaus interessanter Thriller. Allerdings klappt die Umsetzung nicht so recht, da der Autor sich bei seinen vielen Charakteren in Nebensächlichkeiten verliert und das Ende zumindest mich nicht recht überzeugen konnte.
Daher ist dies ein eher durchschnittlicher Thriller, dem etwas mehr Fokus auf weniger Figuren und ein weniger hanebüchenes Ende gut getan hätte.
Für diesem Roman kann ich leider nur eine bedingte Leseempfehlung aussprechen!
Note: 3 (💗💗💗)
Buchinformationen:
EUR 22,00 [DE] – EUR 22,70 [AT]
ISBN : 978-3-423-28472-1
Erscheinungsdatum: 12.06.2025
1. Auflage
496 Seiten
Format : 13,8 x 21,5 cm
Sprache: Deutsch
Autoreninfo:
Peter Grandl hat als Regisseur, Drehbuchautor und Creative Director einer Werbeagentur gearbeitet, bevor er seinen Durchbruch als Schriftsteller hatte. Seine preisgekrönten Thriller beschäftigen sich mit brisanten Themen unserer Zeit, das Debüt ›Turmschatten‹ ist von Paramount verfilmt worden. Peter Grandl ist leidenschaftlicher Bergwanderer und Musiker, er lebt mit seiner Familie bei München.
Quellen Klappentext, Buchinformationen & Autoreninfo: dtv Verlag
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