[Rezension] "Ein Wort, um dich zu retten" von Guillaume Musso

Klappentext:

Seit er vor zwanzig Jahren von einem Tag auf den anderen aufhörte zu schreiben, lebt der einst gefeierte Schriftsteller Nathan Fawles abgeschieden auf der kleinen Île Beaumont. Doch die Journalistin Mathilde Monney ist fest entschlossen herauszufinden, warum der Schriftsteller sich damals aus der Öffentlichkeit zurückzog. Kurz nach ihrer Ankunft erschüttert ein grausamer Mord die Insel, die daraufhin abgeriegelt wird. Während eine fieberhafte Jagd nach dem Täter beginnt, entspinnt sich zwischen Mathilde und Nathan eine hitzige Unterredung, in der Stück für Stück die ganze Wahrheit über seine Vergangenheit ans Licht kommt und Mathilde entdeckt, dass ein grausames Geheimnis sie beide verbindet ...



Meine Meinung:

Da ich die bisherigen Bücher von Guillaume Musso bislang meistens sehr genossen habe, war ich auf seinen neuen Roman "Ein Wort, um dich zu retten" schon sehr gespannt, verspricht er der Klappentext doch erneut einen spannenden Thriller.
Allerdings muss ich gestehen, dass der Roman mich insgesamt sehr enttäuscht hat. Irgendwie ist es nicht Mussos gewohnter Charme, der hier wirkt. Vielmehr hatte ich das Gefühl, dass der Autor plötzlich sehr künstlerisch und hochtrabend daherkommen wollte, um sich ein neues Publikum zu erlesen.
Ich hatte starke Probleme in die Handlung reinzufinden, was zum Einen auch daran lag, dass es mir schwer fiel mich in die umständlichen Charaktere hineinzudenken. Der etwas raue Charme der kleinen Insel Ile Beaumont ist der einzige kleine Lichtblick, der einen nicht ganz aufgeben lässt. Zum Anderen dauert es auch fast bis zur Mitte, bis die Handlung so richtig an Fahrt aufnimmt.
Anfangs zerfließen insbesondere die beiden Hauptfiguren Nathan Fawles und Raphael Bataille in Selbstmitleid. Raphael Bataille versucht sein Idol Nathan Fawles dazu zu bewegen, dass dieser sein Manuskript liest. Doch dieser hat vor langer Zeit mit seiner Schriftstellerkarriere abgeschlossen und lebt sehr abgeschieden auf der Insel.
Mathilde Money tritt leider erst etwa zur Mitte hin so wirklich auf dem Spielplan und erst ab da entwickelt sich zwischenzeitlich ein interessanter Thriller, der jedoch am Ende in einem Wirrwarr endet.

Guillaume Mussos Schreibstil ist leider am Anfang und Ende zu verworren, als dass man der Handlung so recht folgen mag. Lediglich die Mitte des Romans ist gut strukturiert und hat einen konstanten Spannungsbogen. Der Autor springt leider zu sehr zwischen seinen Figuren und Zeiten hin und her, so dass es schwer fällt am Ball zu bleiben. Zwischendurch musste ich immer wieder einzelne Passagen neu lesen, um den Faden wieder aufnehmen zu können. Diesen Roman muss man entweder ganz in einem Rutsch lesen oder sich extra Zeit einplanen um vorherigen Seiten nochmals zu lesen, damit man den Durchblick behält.
Insbesondere der anfügte Epilog zum Ende des Romans ist aus meiner Sicht total überflüssig und sorgt dafür dass das Ende, dass in sich eigentlich mehr oder minder abgeschlossen war, wieder aufgeweicht wurde.
Obwohl dieser Roman mit knapp 340 Seiten nicht besonders dick ist, hätte er bequem noch um gut 50-80 Seiten gekürzt werden, indem Musso sich auf das Wesentliche fokussiert und nicht immer wieder in Nebensächlichkeiten und Selbstmitleid seiner Figuren versinkt.

Fazit:
"Ein Wort, dich zu retten" von Guillaume Musso ist leider nicht so spannend geschrieben, wie die vorherigen Romane des Autors. Vielmehr verliert der Autor sich bei diesem Roman in einer verworrenen Handlung und einer etwas zu komplexen Sprache.
Ich hoffe, dass der nächste Roman des Autors wieder dessen gewohntes Schema aufgreift, so dass man diesen auch wieder als Lesegenuss wahrnehmen kann. Ich für meinen Teil habe diesen Roman nicht wirklich genossen. Und hätte ich ihn nicht als Rezensionsexemplar gelesen, hätte ich ihn wahrscheinlich spätestens nach 80-90 Seiten abgebrochen.
Leider kann ich in diesem Fall keine Leseempfehlung aussprechen.

Note: 5+ (💗)



                                                                                                 

Buchinformationen:

€ 16,99 [D], € 17,50 [A]
Erschienen am 02.06.2020
Übersetzt von: Eliane Hagedorn, Bettina Runge
336 Seiten, Klappenbroschur
EAN 978-3-86612-483-7

Autoreninfo:

Guillaume Musso, geboren 1974 in Antibes, arbeitete als Dozent und Gymnasiallehrer. Musso ist einer der erfolgreichsten Gegenwartsautoren Frankreichs, seine Romane wurden in über zwanzig Sprachen übersetzt und haben sich als internationale Bestseller durchgesetzt.


Quellen Klappentext, Buchinformationen & Autoreninfo: Piper Verlag





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