[Rezension] "Der Zauber eines Wintertages" von Karen Swan

Klappentext:

Lee hat turbulente Zeiten hinter sich. Doch die ersten Schneeflocken verheißen den Zauber einer neuen Liebe ...
Vor fünf Jahren hat die Londoner Fotografin Lee alle Brücken hinter sich abgebrochen. Inzwischen haben sie und ihr kleiner Sohn Jasper in Amsterdam ein neues Zuhause und viele gute Freunde gefunden. Kurz vor Weihnachten begegnet Lee einem Mann, der ihr Herz höherschlagen lässt: dem attraktiven Kinderbuchautor Sam, der bei einem Fotoshooting im Krankenhaus den Nikolaus spielt. Als der erste Schnee fällt und Amsterdams Grachten zufrieren, kommen Lee und Sam sich näher. Doch ein Geheimnis aus Lees Vergangenheit droht ihr Glück zu zerstören. Ob das Fest der Liebe eine zweite Chance für sie bereithält?


Meine Meinung: 

Es ist wieder so weit: Karen Swan hat mit "Der Zauber eines Wintertages" ihren jährlichen Winter- bzw. Weihnachtsroman rausgebracht, auf dem ich mich bereits sehr gefreut hatte. 
Allerdings ist dieser durchaus tiefgründiger als ihre bisherigen Bücher. Mit diesem Roman bringt sie eine sehr starke, aber zugleich auch sehr verletzte Hauptfigur ins Spiel. Dieser Roman trotzt nur so vor Emotionalität, der weit über das gewohnte romantische Geplänkel hinaus geht. 

Im Mittelpunkt des Romans steht die Fotografin Lee, die fünf Jahre nach einem lebenserschütternden Ereignis inzwischen mit ihrem kleinen Sohn Jasper in Amsterdam lebt. Bei einem Fotoshooting in einem Krankenhaus trifft sie auf den Kinderbuchautor Sam, der dort die Rolle des Nikolaus übernommen hat. Zwischen den beiden sprühen direkt die Funken, Allerdings wollen beide etwas unterschiedliches. Während Lee einfach nur einen One Night Stand möchte, ist Sam bereit für ein langsames Kennenlernen und eine tiefere Beziehung. So kommt es wie es kommen muss: Die beiden treffen immer wieder aufeinander und Lee lernt Stück für Stück ihre hart aufgebaute Fassade fallen zu lassen, die sie sich aufgebaut hatte. Doch dann droht ein dunkles Geheimnis aus Lees Vergangenheit ihr Glück zu zerstören. 
Lee ist eine dieser Figuren, mit der wahrscheinlich nicht jeder klarkommen wird. Sie hat im Grund zwei verschiedene Seiten. Zum Einen zeigt sie immer wieder eine kalte und abweisende Seite, insbesondere wenn es um Liebe geht. Zum Anderen hat sie eine zarte, verletzliche und liebevolle Seite, die sie vor allem ihrem Sohn gegenüber zeigt. Es gibt Gründe, warum Lee die ist, die sie ist. Und diese Gründe werden im Laufe des Romans gelüftet, wodurch ihr oftmals blockierendes Verhalten einen Sinn gibt. 
Sam ist eine dieser Figuren, in die man sich beim Lesen einfach verlieben muss. Er ist ein Mann, der nicht einfach nur auf der Suche nach einer schnellen Nummer ist, sondern viel mehr echte Gefühle leben möchte. Ähnlich wie Lee hütet er aber auch ein Geheimnis. 
Das Hin und Her zwischen Lee und Sam ist mehr als unterhaltsam. Insbesondere Lees Wandel, verbunden mit immer wieder Hadern, sorgt für eine sehr gute Lebensnähe. Man fiebert mit den Figuren mit, freut sich für sie, leidet aber auch mit ihnen. 
Generell sind die Figuren, bis hin zu den Nebenfiguren, sehr gut gezeichnet. Man erhält als Leser ein sehr gutes Bild der Charaktere. Und auch wenn man nicht jede Entscheidung gut heißt, kann man diese zumindest nachvollziehen. 

Karen Swans Schreibstil ist sehr mitreißend und emotional. Man lässt von ihren Worten mitreißen und mag den Roman nur schwer aus der Hand legen. Die Handlung ist nur wenig vorhersehbar. Immer wieder lenkt sie die Handlung in neue Richtungen, wodurch immer wieder neue gut gelungene gefühlvolle, aber auch dramatische Höhepunkte entstehen. Swan schafft es die Geheimnisse ihrer Figuren zwar immer wieder anzudeuten, diese aber erst in einem sehr gelungenen Ende zu lüften. 
Mich hat dieser Roman vor allem durch seine Andersartigkeit überzeugt. Neben einer schönen Winter- bzw. Weihnachtsstimmung, beinhaltet dieser Roman auch noch dunkle Geheimnisse, die alles wie ein Damokles-Schwert überschatten. 
Dieser Roman eignet sich perfekt für ein kuscheliges Wochenende auf der Couch. 

Fazit: 
"Der Zauber eines Wintertages" von Karen Swan ist ein sehr schön emotional geschriebener Roman, der mehr beinhaltet, als man es bislang von ihren Winterromanen gewohnt ist. Dieser Roman hält dunkle Geheimnisse bereit, wenngleich die weibliche Hauptfigur schon etwas speziell wirkt, was aber final einen Sinn ergibt.
Meiner Meinung hat dieser Roman ein unbedingtes Lesemuss verdient!

Note: 1 (💗💗💗💗💗)



Wer sich mal ein eigenes Bild vom Roman machen möchte, findet hier eine *Leseprobe*

                                                                                                 

Buchinformationen:

Aus dem Englischen von Gertrud Wittich
Originaltitel: Together by Christmas
Originalverlag: Pan Macmillan
Taschenbuch, Klappenbroschur, 560 Seiten, 12,5 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-442-49202-2
Erschienen am  20. September 2021
11,00 [D] inkl. MwSt.
€ 11,40 [A] | CHF 16,90 * (* empf. VK-Preis)

Autoreninfo: 

Karen Swan arbeitete lange als Modejournalistin für Zeitschriften wie Vogue, Tatler und YOU. Sie lebt heute mit ihrem Mann und ihren drei Kindern im englischen Sussex. Wenn die Kinder sie lassen, schreibt sie in ihrem Baumhaus Romane.


Quellen Klappentext, Buchinformationen & Autoreninfo: Randomhouse Verlag


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