[Rezension] "Ausgezählt" von David Baldacci

Klappentext: 

Als Atlee Pine sechs Jahre alt ist, dringt ein Mann in ihr Kinderzimmer ein und entführt ihre eineiige Zwillingsschwester Mercy. Mercy taucht nie wieder auf, Atlee bleibt traumatisiert zurück. Knapp dreißig Jahre später ist sie zur einzelgängerischen FBI-Agentin geworden, die sich ein möglichst einsames Büro nahe des Grand Canyon gewählt hat. Eines Tages wird am Boden der Schlucht ein grausam aufgeschlitztes Maultier gefunden. Ein scheinbar harmloser Provinzfall. Doch dann stößt Atlee auf Spuren einer mörderischen Verschwörung, die bis in die obersten politischen Kreise reicht. Kann sie höchste Gefahr für Amerika und die Welt abwenden – und zugleich dem Entführer ihrer Schwester näher kommen?



Meine Meinung: 

"Ausgezählt" von David Baldacci hat mein Interesse aufgrund des spannenden Klappentexts und des schlichten, aber dennoch eindrucksvollen Covers. Und der Inhalt hält dann auch weitestgehend, was der Klappentexts verspricht: Ein wirklich fesselnder Thriller, bei dem die weibliche Hauptfigur zwar ein wenig braucht, um Sympathiepunkte sammeln zu können, dies jedoch durch ihre spezielle Art gleichzeitig wieder wett macht.
Im Mittelpunkt der Handlung steht die FBI Agentin Atlee Pine, die eine abgelegene FBI-Stelle in der Nähe des Grand Canyon alleine besetzt und generell eher eine Einzelgängerin ist. In ihrer Kindheit wurde ihre Schwester Mercy nachts aus dem Kinderzimmer entführt und Atlee dabei verletzt. Seitdem fehlt von ihrer Schwester jede Spur. Dieses Erlebnis prägt die Agentin noch bis in die Gegenwart.
Als eines Tages am Boden der Schlucht des Grand Canyon ein aufgeschlitztes Maultier gefunden und ein Mann verschwindet, sieht alles auf den ersten Blick wie ein harmloser Fall. Allerdings stößt Agent Pine bei ihren Ermittlungen auf eine Verschwörung, die bis in die höchsten Regierungskreise reicht. Bei der Suche nach dem verschwundenen Mann reist sie gemeinsam mit ihrer Bürohilfe quer durch die Staaten und deckt dabei ein Geheimnis nach dem anderen auf, während sie gleichzeitig von allen möglichen Leuten gejagt wird und mehr als einmal ihr Leben behaupten muss.
Atlee Pine ist generell gesehen auf den ersten Blick nicht die einfachste und sympatische Hauptfigur, in die man sich leicht hineinversetzen kann. Sie ist ein totaler Einzelgänger und anderen Menschen gegenüber zunächst immer sehr skeptisch. Allerdings weckt ihre spezielle Art nach einer Weile ein starkes Interesse mehr darüber herauszufinden, warum sie die ist, die sie ist. Bei genaueren Hinsehen entdeckt man dann, dass sie mehr als vielschichtig ist. Atlee hat sehr gute Menschenkenntnisse und verlässt sich sehr auf ihre Instinkte. Sie ist immer eher vorsichtig, aber gleichzeitig auch sehr tough, so dass sie sich mit großer Selbstbehauptung in einer von Männern dominierten Welt durchsetzen kann.

David Baldaccis Schreibstil ist sehr spannend und abwechslungsreich. Er fängt langsam mit eher leisen und unterschwelligen Tönen an und steigert sich dann in seiner Spannung von Seite zu Seite, bis es zum Ende hin zu einem fulminanten Höhepunkt gipfelt.
Der Spannungsbogen bleibt durchweg aufrecht erhalten, indem der Autor die Handlung immer wieder leicht in eine neue Richtung drängt.  Gleichzeitig möchte ich aber auch nicht verschweigen, dass der Roman an der ein oder anderen Stelle etwas vorhersehbar ist. Allerdings trübt dies das Lesevergnügen nur minimal.

Eine leichte Kritik muss ich auch hinsichtlich des Romantitels loswerden. Hier fehlte mir persönlich ein wenig der Bezug zum Inhalt. Der Originaltitel "Long road to Mercy" ist da schon viel zutreffender.

Obwohl der Roman nicht direkt in einer Art Cliffhanger endet, werden gleichzeitig Andeutungen gemacht, dass es noch weitere Romane rund um Agent Pine geben wird. Ich für meinen Teil würde mich auf jeden Fall freuen, wenn es weitere Romane geben würde. Vor allem auch, um herauszufinden, was mit der Schwester der Agentin passiert ist. Denn dieses Geheimnis wird nicht gelüftet.

Fazit:
Bei "Ausgezählt" von David Baldacci weiß man zunächst nicht so recht, wie man die Hauptfigur Agent Pine finden soll. Aber letztendlich überzeugt sie mit ihrer speziellen Art die Dinge anzugehen. Sie ist eine richtige Powerfrau, bei der man das Gefühl ist, dass nichts und niemand vor ihr sicher ist.
In meinen Augen ist dem Autor hier ein gelungener Einstieg in eine neue Ermittlerreihe gelungen, die noch viele Überraschungen aufdecken wird.
Von mir eine unbedingte Leseempfehlung!

Note: 2 (💗💗💗💗)


Wer nun neugierig geworden ist, findet hier eine *Leseprobe*


                                                                                          

Buchinformationen: 

Aus dem Amerikanischen von Norbert Jakober
Originaltitel: Long Road to Mercy (Atlee Pine 1)
Originalverlag: Grand Central
Hardcover mit Schutzumschlag, 480 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-453-27228-6
Erschienen am  10. Juni 2019
€ 22,00 [D] inkl. MwSt.
€ 22,70 [A] | CHF 30,90 * (* empf. VK-Preis)

Autoreninfo: 

David Baldacci, geboren 1960 in Virginia, arbeitete lange Jahre als Strafverteidiger und Wirtschaftsjurist in Washington, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Sämtliche Thriller von ihm landeten auf der »New York Times«-Bestsellerliste. Mit über 130 Millionen verkauften Büchern in 80 Ländern zählt er zu den weltweit beliebtesten Autoren.

Quellen Klappentext, Buchinformationen & Autoreninfo: Heyne Verlag



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