[Rezension] "Ragdoll - Dein letzter Tag" von Daniel Cole

Klappentext: 

Der umstrittene Detective William Oliver Layton-Fawkes, genannt Wolf, ist nach seiner Suspendierung wieder in den Dienst bei der Londoner Polizei zurückgekehrt. Wolf ist einer der besten Mordermittler weit und breit. Er dachte eigentlich, er hätte schon alles gesehen. Bis er zu einem grausigen Fund gerufen wird. Sechs Körperteile von sechs Opfern sind zusammengenäht zu einer Art Lumpenpuppe, einer »Ragdoll«.
Gleichzeitig erhält Wolfs Exfrau eine Liste, auf der sechs weitere Morde mit genauem Todeszeitpunkt angekündigt werden. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, doch der Ragdoll-Mörder ist der Polizei immer einen Schritt voraus. Und der letzte Name auf der Liste lautet: Detective William Oliver Layton-Fawkes ...



Meine Meinung: 

Bei "Ragdoll - Dein letzter Tag" handelt es sich um den 1. Band der "New Scotland Yard" - Reihe von Daniel Cole. Das Buch hat mein Interesse aufgrund des spannend anmutenden Klappentexts geweckt. Und nach anfänglichen leichten Schwächen konnte das Buch mich dann auch gut mitreißen. Wobei ich gleichzeitig auch gestehen muss, dass das Buch zum Ende hin auch vorhersehbar wird.

Im Mittelpunkt der Handlung stehen vor allem die drei Scotland Yard - Ermittler Layton Fawkes, Baxter und Edmunds, die sich auf die Jagd nach dem Ragdoll-Killer begeben, der Körperteile von sechs Opfern zu einer Art Lumpenpuppe zusammengesetzt hat und eine Todesliste mit Datum für weitere Opfer verschickt, auf der William Layton-Fawkes als letztes Opfer vermerkt ist.
Fawkes, auch genannt Wolf, ist eine außergewöhnliche Hauptfigur, da er ziemlich abhalftert ist, nachdem er den Kinderkiller Khalid, auch Feuerkiller genannt, im Gerichtssaal fast zu Tode geprügelt hatte, nachdem dieser zunächst freigesprochen wurde. Und Khalid entpuppt sich dann auch als eins der Opfer und alles scheint mit dessen damaligen Taten zusammenzuhängen. Fawkes und seine Kollegen geraten in einen Strudel voller Verwicklungen und müssen Geheimnisse lüften, um weitere Opfer retten zu können. Fawkes ist immer noch gezeichnet von den damaligen Ereignissen und generell jemand, der die Dinge gerne in die Hand nimmt und sein eigenes Ding macht. Seine Kollegin Baxter, mit der er seit Jahren zusammenarbeitet, ist ähnlich wie er vom Beruf gezeichnet und hat sich inzwischen zu einer Alkoholikerin entwickelt. Sie ist ziemlich unnahbar und einer der wenigen Menschen, die hinter Wolf stehen. Ihr an die Seite gestellt wird der junge Edmunds, der vom Betrugsdezernat zur Mordkommission versetzt wird und ihr als Assistent dienen soll. Dabei zeigt vor allem Edmunds starke Ermittlerqualitäten, da dieser nach und nach dunkle Geheimnisse ans Licht befördert, die auch Wolf betreffen.
Generell fand ich die Figuren in diesem Roman sehr gut gezeichnet. Fawkes bzw. Wolf, aber auch Baxter sind keine Hauptfiguren, mit denen man wahrscheinlich persönlich befreundet wäre. Aber gerade durch ihre spezielle Art der inneren Zerrissenheit, die für den ein oder anderen eventuell auch etwas stereotyp rüberkommen könnten, sorgen sie für Spannung bei der Ermittlung. Edmunds bringt frischen Wind in die Ermittlungen und geht mit einem unvoreingenommen Blick an die Sache ran. Aber auch die anderen Figuren, insbesondere einzelne "Opfer" sorgen durch ihre Ecken und Kanten immer wieder dafür, dass die Geschehnisse real erscheinen. Sie sind sehr menschlich, ebenso wie ihre Reaktionen auf die Ereignisse und die damit verbundenen Auswirkungen auf sie selbst.

Nachdem die ersten Seiten mich vom Schreibstil zunächst nicht so ganz mitreißen konnten, nimmt der Roman dann schließlich doch noch deutlich an Fahrt auf und man begleitet die Ermittler auf einen rasante Suche nach dem Killer. Dabei flacht die Spannung zwischendurch nur wenig ab, so dass ein durchgehender Spannungsbogen aufrecht erhalten wird, bei dem immer wieder kleine Überraschungen der Handlung wieder Auftrieb geben.
Erst zum Ende hin flacht die Handlung dann wieder ziemlich ab, auch wenn das Ende zugleich in einer Art spannendem Duell endet. Dies liegt meiner Ansicht nach, dass manche Zusammenhänge etwas zu früh gelüftet bzw. zumindest angedeutet sind, so dass man schon weiß, wozu es kommen wird.
Daniel Coles Schreibstil ist abwechslungsreich und spannend. Man fliegt förmlich durch die Handlung und hat zum Schluss nicht das Gefühl ein Buch von fast 500 Seiten Länge gelesen zu haben.

Fazit:
"Ragdoll - Dein letzter Tag" von Daniel Cole ist ein gelungener Einstieg in die "New Scotland Yard" - Reihe des Autors, bei dem vor allem die besondere Art der drei Hauptermittler für Spannung sorgen. Und auch wenn man vielleicht ein wenig braucht, um sich mit ihnen anzufreunden, wird man es am Ende.
Abgesehen von einem etwas schwachen Einstieg und einem vorhersehbaren Ende, erwartet einem als Leser eine überaus spannende und abwechslungsreiche Jagd nach einem psychodelischen und blutrünstigen Killer.
Meiner Meinung hat dieser Roman eine unbedingte Leseempfehlung verdient!

Note: 2- (💗💗💗💗)


Wen nun neugierig geworden ist, findet hier eine *Leseprobe*


                                                                                          

Buchinformationen: 

Kriminalroman
Ullstein Taschenbuch
Broschur
496 Seiten
Ragdoll
Aus dem Englischen übersetzt von Conny Lösch.
ISBN-13 9783548060224
Erschienen: 30.08.2019
Band 1

Autoreninfo:

Daniel Cole wurde 1983 geboren. Seine Romane erscheinen in 34 Ländern. Bevor er mit dem Schreiben begann, hat er als Sanitäter, Tierschützer und Seenotretter gearbeitet. Cole lebt im sonnigen Bournemouth in Südengland.

Quellen Klappentext, Buchinformationen & Autoreninfo: Ullstein Buchverlage




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