[Rezension] "Sommersprossen" von Cecelia Ahern

Klappentext: 

Allegra hat ihre Sommersprossen von ihrem Vater geerbt. Für sich selbst hat sie die Verbindung zwischen den wichtigen Punkten im Leben noch nicht raus. Sie ist nach Dublin gezogen, um ihre Mutter zu finden. Hier arbeitet sie als Hilfspolizistin, verteilt auf ihren täglichen Runden Strafzettel. Allegra lebt ziemlich allein, lässt niemanden nah an sich heran. Bis ihr eines Tages ein arroganter Ferrari-Fahrer diese Fünf-Menschen-Weisheit an den Kopf wirft. Allegra geht die Frage nicht mehr aus dem Kopf: Wer sind eigentlich die wichtigsten Menschen in meinem Leben? Eine Geschichte, die uns auf unsere ganz persönliche Suche schickt und zeigt: Wir sind wie Sternbilder am Nachthimmel, nur in Verbindung miteinander ergibt unser Leben Sinn.


Meine Meinung: 

Da ich Cecelia Aherns Romane seit Jahren sehr schätze und die beiden ihrer Romane auch mehr als gelungen fand, war ich auf die Erscheinung von "Sommersprossen - Nur zusammen ergeben wir Sinn" schon sehr gespannt. 
Allerdings muss ich gestehen, dass die Ernüchterung bei diesen Roman ein wenig eintrat, als ich anfing zu lesen. Denn die weibliche Hauptfigur Allegra mag nicht so recht überzeugen, da sie insbesondere zu Beginn des Romans sehr anstrengend ist mit ihrer pedantischen Art und ihrer negativen Haltung. Erst in der zweiten Hälfte des Romans vollzieht sich bei ihr ein Wandel, wodurch man auch mehr mit mitfühlen kann. 
Allegra arbeitet als Hilfspolizistin und verteilt Strafzettel an Falschparker, fühlt sich allerdings eigentlich zu höherem berufen. Eigentlich wollte sie eine echte Polizistin werden, ist jedoch beim Auswahlverfahren gescheitert. Dies beeinflusst sie, neben einer etwas schwierigeren Kindheit, immer noch sehr. Irgendwie scheint es, als sei sie immer schon eine Art Sonderling gewesen, der es schwer fällt aus der eigenen Haut herauszukommen und andere Menschen immer auf Abstand hält. 
Auf ihrer täglichen Route begegnet sie immer wieder einem falsch parkenden Ferrari-Fahrer, der ihr, als sie aneinander rasseln, an den Kopf wirft, dass sie die Summe der fünf wichtigsten Menschen in ihrem Leben ist. Das regt Allegra zum Nachdenken über sich und ihr Leben an und löst einen Wandel in ihrer Einstellung zum Leben aus. Allegra steht vor der Entscheidung, wie sie ihr Leben zukünftig leben möchte und wer dieses beeinflusst. 
Abgesehen von Allegra bleiben in diesem Roman die anderen Figuren leider oftmals etwas blass und die meisten von ihnen teilen auch Allegras negative Grundhaltung. Neid und Missgunst überwiegen oftmals. Dadurch fällt es leider teilweise schwer mit den Figuren klarzukommen. Und auch wenn ein gewisser Grad von Zynismus in einem Roman immer ganz charmant ist, ist dieser hier etwas zu ausgeprägt, wodurch man die Handlung nicht so ganz genießt. 

Auch wenn Cecelias Schreibstil in diesem Roman durchaus interessant und abwechslungsreich ist, kann sie hier leider nicht an der Tiefgründigkeit, die man von ihrem sonstigen Romanen immer gewohnt ist, leider anknüpfen. Der Grundgedanke, dass das eigene Leben von den fünf Menschen in seinem Leben abhängt, mit denen man am meisten Kontakt hat, fand ich generell super und zunächst schafft die Autorin auch dieses Thema gut aufzugreifen. Allerdings verliert sie sich im Laufe der Handlung ein wenig zu sehr im Selbstmitleid der weiblichen Hauptfigur. Meiner Ansicht nach hätte die Autorin mehr aus diesem Gedanken machen können. 

Fazit: 
"Sommersprossen" von Cecilia Ahern mag leider nicht an der Tiefgründigkeit ihrer bisherigen Romane anknüpfen. Insbesondere die Hauptfigur kann leider nicht so recht überzeugen, da sie etwas anstrengend daher kommt. Teils pedantisch und mit negativer Einstellung sorgt sie dafür, dass man nicht so recht mit ihr mitfühlen mag. Dadurch empfindet man diesem Roman leider eher als Mittelmaß. 
Für diesen Roman kann ich dieses Mal leider nur eine bedingte Leseempfehlung aussprechen! 

Note: 3- (💗💗💗)



Wer sich nun mal ein eigenes Bild machen möchte, findet hier eine *Leseprobe*

                                                                                                 

Buchinformationen:

Verlag: FISCHER Krüger
Erscheinungstermin: 27.10.2021
400 Seiten
ISBN: 978-3-8105-3045-5
Autorin: Cecelia Ahern
Übersetzt von: Christine Strüh

Autoreninfo: 

Cecelia Ahern erzählt Geschichten, die unvergleichlich inspirieren und berühren. Sie ist eine der erfolgreichsten Autorinnen der Welt und vielseitig wie wenige andere, schreibt zeitgenössische Romane, Novellen, Storys, Jugendbücher, TV-Konzepte und Theaterstücke. Für ihre Werke wurde sie vielfach ausgezeichnet. Ihre Romane wurden fürs Kino oder fürs Fernsehen verfilmt, zum Beispiel »P.S. Ich liebe Dich« mit Hilary Swank und »Für immer vielleicht« mit Lily Collins. Cecelia Ahern ist Jahrgang 1981, hat Journalistik und Medienkommunikation studiert und lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern im Norden von Dublin.


Quellen Klappentext, Buchinformationen & Autoreninfo: Fischer Verlage 





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