[Rezension] "Die Brücke" von Taylor Adams

Klappentext: 

Vor drei Monaten fuhr Cambry siebzig Meilen zu einer abgelegenen Brücke und stürzte sich in den Tod. Das behauptet zumindest der Polizist, der sie gefunden hat. Cambrys Zwillingsschwester Lena hat da ihre Zweifel. Was verschweigt der Beamte? Soll es tatsächlich nur Zufall sein, dass er Cambry noch kurz vor ihrem Tod angehalten hat? Mit dem Auto ihrer toten Schwester macht sich Lena auf den Weg zur Brücke, um die Wahrheit herauszufinden. Die Reise wird für sie zum Kampf um ihr eigenes Überleben.


Meine Meinung: 

"Die Brücke" von Taylor Adams ist der dritte Roman des Autors, der bislang in Deutschland erschienen ist. Nachdem ich die beiden vorherigen Bücher ("No exit" & "No mercy") des Autors sehr genossen habe, war ich auf diesen Roman schon sehr gespannt. Der Klappentext verspricht zumindest einen sehr spannenden und geheimnisvollen Thriller. Allerdings muss ich gestehen, dass ich dieses Mal mit der Handlung und auch den Figuren nicht so ganz warm geworden bin. Mir war die Handlung insbesondere in der zweiten Hälfte ein wenig zu abgedreht und verwirrend, so dass ich immer wieder mal kurz den Faden verloren habe. 

Im Mittelpunkt der Handlung steht die junge Lena, die ihre Zwillingsschwester Cambry vor einigen Monaten verloren hat. Sie glaubt der Aussage des Polizisten, der ihr Schwester damals fand und den Tod als Selbstmord von einer abgelegenen Brücke eingestuft hat, nicht. Also fährt sie mit dem Auto ihrer Schwester zur Brücke und versucht die letzten Stunden ihrer Schwester zu rekonstruieren. Warum hat der Beamte Cambry kurz vor ihrem Tod noch angehalten? Was verschweigt dieser? Lena lässt sich vom Beamten begleiten, auch um ihn dabei auszufragen. Je näher sie der Brücke kommen, um so geheimnisvoller wird das Ganze. 
Die Handlung des Romans beginnt auch durchaus spannend. Lena ist als Figur sehr glaubhaft und auch der Polizeibeamte wirkt auf den ersten Blick wie ein typischer amerikanischer Kleinstadt-Polizist, der vor Autorität strotzt. Nach und nach blickt man hinter dessen Fassade. Was dann allerdings zum Vorschein kommt, wirkte zumindest auf mich irgendwann ein wenig hanebüchen. Mich haben dessen Verwicklungen irgendwann so sehr verwirrt, dass ich nicht mehr richtig wusste, wer er wirklich ist und welche Rolle er in dem ganze spielt. Hinzu kommt, dass zwischenzeitlich gefühlt übermenschliche Figuren auf den Plan treten, die der Handlung ein wenig die Glaubwürdigkeit nehmen. 

Taylor Adams Schreibstil in diesem Roman ist erneut durchaus lesenswert. Er schafft es erneut mit einer sehr bildhaften und tiefgehenden Schreibweise, die Geschehnisse real erscheinen zu lassen. Erneut sind seine Schilderungen nichts für schwache Nerven. Allerdings dreht die Handlung meiner Ansicht nach zwischenzeitlich zu sehr ins Unglaubwürdige ab, so dass dies das Lesevergnügen deutlich mindert. Die Handlung hat sehr großes Potential, dass allerdings leider nicht ausgeschöpft wird. Dadurch bleibt ein leicht bitterer Beigeschmack beim Lesen. 

Fazit: 
Mit "Die Brücke" kann Taylor Adams leider nicht an seine Vorgängerromane anknüpfen. Der Roman hat alles was einen guten Thriller ausmacht. Nur leider wird dieses Potential zumindest in der Mitte des Romans nicht ausgeschöpft, da dieser hier zu sehr in Unglaubwürdigkeit abdriftet, so dass man das Ende nicht so ganz für voll nehmen mag. Hier hätte Adams sehr gut daran getan, hier einzelne Nebenfiguren besser einzuführen und sie realistischer zu gestalten. 
Leider habe ich diesen Roman dieses Mal eher nur als Mittelmaß wahrgenommen und kann daher nur eine bedingte Leseempfehlung aussprechen! 


Note: 3 (💗💗💗) 



                                                                                                 

Buchinformationen:

Ausgabe: Taschenbuch, Broschur, 416 Seiten, 11,8x18,7cm
Erschienen am: 14.08.2024
Originaltitel: Hairpin Bridge 
Übersetzung: Aus dem Amerikanischen von Robert Brack
ISBN: 978-3-453-42726-6
Auflage/Ausgabe: Deutsche Erstausgabe
Verlag: Heyne
Originalverlag: Joffe Books

Autoreninfo: 

Taylor Adams ist Filmregisseur und Autor. Sein Thriller »No Exit« war international ein großer Erfolg und wurde 2022 verfilmt. Adams lebt im Bundesstaat Washington.


Quellen Klappentext, Buchinformationen & Autoreninfo: Randomhouse Verlag




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