[Rezension] „Die Herzensammlerin“ von Brigitte Kanitz

Buchinformationen: (Quelle: https://www.randomhouse.de)

Taschenbuch, Broschur, 320 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-7341-0292-9
€ 9,99 [D] | € 10,30 [A] | CHF 13,90* (* empfohlener Verkaufspreis)
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 19.06.2017


Autoreninfo: (Quelle: https://www.randomhouse.de)

Brigitte Kanitz, Jahrgang 1957, hat nach ihrem Abitur in Hamburg viele Jahre in Uelzen und Lüneburg als Lokalredakteurin gearbeitet. Die Heide und ihre Menschen hat sie dabei von Grund auf kennen- und lieben gelernt. Sie tanzte auf Schützenfesten und erlebte ihre erste große Liebe mit einem waschechten Hedjer. Das eine oder andere Herz hat sie auch gebrochen, aber das ist wirklich schon sehr lange her. Inzwischen lebt und schreibt sie in Italien.


Klappentext: 

Laura, Besitzerin des Hotels Happy Scheidung hat ein Faible für Romantik. Obwohl ihr Gasthaus zerstrittenen Ehepaaren die Trennung erleichtern soll, reisen die meisten nach nur einem Wochenende in der idyllischen Umgebung frisch verliebt wieder ab. Laura glaubt eben fest an die Liebe, und sie ist auch diejenige, die in der Familie alle zusammenhält. Als sie jedoch aus heiterem Himmel von ihrem Mann verlassen wird, stürzt ihre rosarote Welt in sich zusammen — bis sie merkt, dass sich der attraktive Adrian für sie interessiert …


Meine Meinung: 

Dies war mein erstes Roman von Brigitte Kanitz und ich muss gestehen, dass mir das Buch mal mehr, mal weniger gut gefallen hat. Die Autorin weiß durchaus durch interessante Pointen zu überzeugen, übertreibt dann aber auch mal ein wenig zu sehr.

Im Mittelpunkt des Geschehens steht Laura, die Besitzerin des Hotels Happy Scheidung, die sich nicht nur mit einer überaus anstrengenden Familie, sondern auch einem ziemlich turbulenten Umfeld rumplagen muss. Als ihr Mann sich plötzlich aus dem Staub macht und sie mit allem alleine lässt, droht sie fast zusammenzubrechen. Aber sie mag nicht aufgeben. Und so steht sie plötzlich nicht nur mit einem Verehrer, sondern sogar zwei Verehrern da.

Laura hat mir als Figur durchaus gefallen. Sie glaubt in der Regel an das Gute im Menschen und hat eine Engelsgeduld, die sie vor allem bei ihrer zur Emo verwandelten Teenietochter und einer selbstmordgefährdeten Großmutter auch braucht. Fast schon mit stoischer Gelassenheit begegnet sie den Geschehnissen. Allerdings hätte ich mir bei ihr etwas mehr Ausbrüche gewünscht. Zwar regt sie sich auch immer wieder auf, allerdings verpufft diese Aufregung bei ihr relativ schnell.
So richtig überzeugen konnten mich vor allen die Großmutter Theodora, die ständig versucht aus dem Leben zu treten, dabei jedoch immer wieder scheitert und ihre Meinung, dass ein Gläschen Hochprozentiges alle Probleme der Welt lösen können. Außerdem Lauras Teenietochter Merle, die sich hinter ihrer Emofassade versteckt und innerlich im Grunde einfach nicht so richtig weiß, wie sie der Welt und ihren Gefühlen begegnen soll.
Leider kommen die Männer in der Geschichte alle nicht so gut weg: Lauras Mann entpuppt sich als Memme, dessen Kanzleipartner, der versucht Laura näher zu kommen, als Langeweiler und Adrian, zunächst der Freund von Lauras Schwester Nina, auch eher als Pedant. Dadurch fiel es schwer sich auf die Seite eines Mannes zu stellen, so dass an Ende, als Laura sich entscheiden muss, bei einem die Frage offen bleibt, ob sie sich richtig entschieden hat.

Beim Lesen kann man nicht anders, als sich in das kleine Jadgschlösschen, dass als Hotel dient, und vor allem der Lüneburger Heide zu verlieben. Ich habe mir beim Lesen fortwährend vorgestellt, wie es wäre dort zu wandern und die Schönheit der Natur zu bewundern. Brigitte Kanitz Beschreibungen sind sehr detailgenau, so dass man alles genau vor Augen hat und das Gefühl entwickelt live vor Ort zu sein.
Alles, was die manchmal überspitzt dargestellten Geschehnisse ein wenig an Lesevergnügen minimieren, wertet die tolle Umgebung um ein Vielfaches wieder auf!

Dies ist ein Buch mit durchaus tollen Spitzen, aber leider stellenweise auch etwas anstrengend. Daher für mich eher Durchschnitt, über den sich aber jeder gerne selbst ein Urteil bilden kann!

Note: 3-


Wer sich nun mal sein eigenes Bild machen möchte, findet hier eine *Leseprobe*

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