[Rezension] "Die zwei Seiten meines Herzens" von Leigh Himes

Buchinformationen: (Quelle: https://www.randomhouse.de)

Aus dem Amerikanischen von Claudia Geng
Originaltitel: The One That Got Away
Originalverlag: Hachette, New York 2016
Taschenbuch, Broschur, 512 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-7341-0272-1
€ 9,99 [D] | € 10,30 [A] | CHF 13,90* (* empfohlener Verkaufspreis)
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 21.11.2016


Autoreninfo: (Quelle: https://www.randomhouse.de)

Leigh Himes wurde in Greensboro, NC, geboren und wuchs auch dort auf. Sie arbeitete vierzehn Jahre im PR-Bereich, heute lebt sie mit ihrem Mann und zwei Kindern in der Nähe von Philadelphia.


Klappentext:

Ein verrückter Unfall und die Frage aller Fragen

Was wäre eigentlich, wenn … Diese Frage stellt sich Abbey Lahey momentan öfter, was auch daran liegen könnte, dass ihr der Alltag als Mutter zweier Kinder und ihr Job in einer PR-Agentur gerade etwas über den Kopf wachsen. Doch als sie nach einem kleinen Unfall auf einer Rolltreppe wirklich in einem Parallelleben landet, und zwar in einem ziemlich luxuriösen – inklusive dem Mann, dem sie vor Jahren einen Korb gab, der aber immer noch sehr sexy ist – merkt sie bald, dass das Gras auf der anderen Seite vielleicht gar nicht wirklich grüner ist. Und schon bald muss sie sich entscheiden, auf welche Seite ihres Herzens sie hören will …


Meine Meinung:

Ich habe dieses Buch bereits im Dezember als Rezensionsexemplar erhalten, bin allerdings erst jetzt dazu gekommen es zu lesen.
Der Klappentext (und auch das Cover) hatten mein Interesse geweckt, sobald ich das Buch in meinen Händen hielt. Ich war direkt gespannt, zu welchem Schluss die Hauptfigur Abbey kommen würde, wenn sie sich plötzlich in einem anderen Leben befände.

Die Hauptfigure Abbey Lahey führt kein besonders einfaches Leben als Mutter zweier kleiner Kinder, einem nervigen Job in einer PR-Agentur und eine Ehe mit einem Mann, den sie zwar zu lieben scheint, allerdings auch ziemlich mühselig ist. Als sie nach einem Sturz auf einer Rolltreppe erwacht, befindet sie sich plötzlich in einem anderen Leben wieder. Statt ein mühseliges Leben als berufstätige Mutter und ein Leben mit einem Handwerker zu führen, ist sie plötzlich mit mit einem angehenden Senator verheiratet, hat ein Kindermädchen und muss nur noch Hausfrau und Mutter sein.
Abbey ist führt plötzlich das Leben, was sie sich immer erträumt hat, mit einem Mann, den sie vor Jahren einmal begegnet ist und ihm damals einen Korb gegeben hat. Und genau da muss ich leider einen größeren Kritikpunkt anbringen. Abbey ist diesem Mann zuvor erst einmal kurz begegnet und ich finde es etwas abwegig, dass dies plötzlich der Mann ihrer Träume sein sollte. Es hätte mehr Sinn gemacht, wenn sie zuvor bereits längeren Kontakt mit ihm gehabt hätte, um so einen genaueren Einblick in sein Leben haben zu können. So merkt man relativ schnell, dass einfach nur Abbeys idealisierte Vorstellungen von dem Leben einer reichen Gattin wiedergegeben werden. Dies gepaart mit dem totalen „Gedächtnisverlust“ wirkte auf mich anfangs nach dem Unfall ein wenig irritierend. Im weiteren Lesen wandelt sich Abbeys Sichtweise aber glücklicherweise und sie bekommt einen differenzierten Blick auf die Gegebenheiten. Abbey muss sehr schnell erkennen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Letztendlich muss Abbey sich entscheiden welches Leben sie führen möchte?!

Dieser Roman mit seinen über 500 Seiten ist ziemlich lang und hätte an der ein oder anderen Stelle durchaus gestrafft werden können, da die Handlung manchmal ein wenig auf der Stelle tritt und so etwas langatmig wirkt.

Insbesondere Abbey ist in diesem Roman sehr gut gezeichnet. Man bekommt einen sehr guten Einblick in ihre Sichtweisen und kann sie, ihre Emotionen und Handlungen vollends nachvollziehen. Sie ist gedanklich ein wenig zwischen zwei Welten gefangen und versucht aus beiden Welten das Beste herauszunehmen. Mir hat sie als Figur sehr gut gefallen, gerade weil sie nach einer Weile sehr differenziert auf ihr Umfeld schaut. Sie ist generell sehr bodenständig, findet sich aber auch erstaunlich schnell in der Welt der „Schönen und Reichen“ ein.
Vor allem Abbeys oftmals starke Unsicherheit und das Verlangen alles richtig machen zu wollen, lässt sie menschlich erscheinen und sorgt dafür, dass sie und die Geschehnisse real erscheinen.

Generell habe ich diesen Roman ziemlich genossen und konnte sehr gut in die Handlung eintauchen. Allerdings sorgt vor allem die immer wiederkehrende Langatmigkeit und die zu kurz kommende Dramatik, dass man zwar einigermaßen gut durch die Handlung kommt, diese jedoch eher als solide bezeichnen kann.
Außerdem habe ich das Ende ein wenig als zu abrupt empfunden, wie als wenn die Autorin beschlossen hätte, jetzt ist es genug und Ende. Ich kann das Ende zwar durchaus nachvollziehen, jedoch fehlen meiner Meinung nach stärkere Andeutungen darauf.

Insgesamt betrachtet ist dies ein überaus solider Roman, der ein wenig mehr Dramatik vertragen hätte.

Note: 3+


Wer nun neugierig auf den Roman geworden ist, findet hier eine *Leseprobe* 


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