[Rezension] "Am Ende aller Zeiten" von Adrian J Walker

Buchinformationen: (Quelle: https://www.fischerverlage.de) 

Paperback
Originalsprache: Englisch
Übersetzt von: Nadine Püschel, Gesine Schröder
Preis € (D) 14,99 | € (A) 15,50
432 Seiten, Klappenbroschur
FISCHER Tor
ISBN 978-3-596-03704-9


Autoreninfo: (Quelle: https://www.fischerverlage.de) 

Adrian J Walker wurde Mitte der 70er Jahre in einem Vorort von Sydney geboren, verbrachte aber einen guten Teil seiner Jugend in England. Er studierte in Leeds, arbeitete als Informatiker und lebt heute mit seiner Frau und zwei Kindern in London.


Klappentext: 

Edgar Hill ist Mitte dreißig, und er hat sein Leben gründlich satt. Unzufrieden mit sich und seinem Alltag in Schottland als Angestellter, Familienvater und Eigenheimbesitzer, fragt er sich vor allem eins: Hat das alles irgendwann einmal ein Ende? Er ahnt nicht, dass sich die Katastrophe bereits anbahnt.
Als das Ende kommt, kommt es von oben: Ein dramatischer Asteroidenschauer verwüstet die Britischen Inseln. Das Chaos ist gigantisch, die Katastrophe total. Ganze Städte werden ausgelöscht. Straßen, das Internet, die Zivilisation selbst gehören plötzlich der Vergangenheit an. England liegt in Schutt und Asche. Ist dies der Weltuntergang?

Edgar und seine Familie werden während der Evakuierung voneinander getrennt, und ihm bleibt nur eine Wahl: Will er Frau und Kinder jemals wiedersehen, muss er 500 Meilen weit laufen, durch ein zerstörtes Land und über die verbrannte Erde, von Edinburgh nach Cornwall. Zusammen mit einigen wenigen Gefährten begibt sich Edgar Hill auf einen Ultra-Marathon durch ein sterbendes Land. Doch sein Weg ist gefährlich: Im postapokalyptischen England kämpft jeder gegen jeden ums blanke Überleben.


Meine Meinung: 

"Am Ende aller Zeiten" hat mein Interesse aufgrund des Klappentexts geweckt. Die Idee, die hinter der Handlung steht klang für mich utopisch und realistisch zugleich. Gleichzeitig war ich mir aber unsicher, ob ich es wirklich lesen wollte, da mir die Figur des Edgar Hill auf den ersten Blick nicht unbedingt sympathisch fand.
Als ich anfing zu lesen wurden meine Befürchtungen direkt bestätigt. Edgar Hill ist definitiv keine Figur, in die man sich beim Lesen so wirklich hineinversetzen kann. Er hängt sehr seiner Vergangenheit hinterher und ist eher negativ eingestellt. Sein ständiges Gejammer über seinen persönlichen Zustand ging mir irgendwann einfach nur noch auf den Keks.

Dieses Buch hält insgesamt leider nicht das, was es verspricht. Hier geht man mit komplett anderen Erwartungen an den Roman heran, die der Inhalt bzw. zumindest der Beginn der Handlung dann leider nicht erfüllen kann. Ich bin von einer Beschreibung von postapokalyptischen Ereignissen ausgegangen, mit denen sich die Hauptfigur auseinandersetzen muss. Tatsächlich beginnt der Roman jedoch schon vor der Apokalypse. Zunächst scheint alles noch ganz normal, bis sich die Ereignisse plötzlich überschlagen. Dann dauert es jedoch noch eine gefühlte Ewigkeit bis Edgar Hill von seiner Familie getrennt wird.
Einen weiteren Kritikpunkt muss ich dahingehend anbringen, dass in nicht nur in kürzester Zeit die komplette Infrastruktur zusammenbricht (was zumindest noch halbswegs glaubwürdig erscheint), sondern auch die komplette Gesellschaft zusammenbricht. Das war für mich doch etwas zu viel des Guten. Hier kommt dem Autor meiner Ansicht nach jegliche Glaubwürdigkeit abhanden. Wenn zwischen den Asteroideneinschlägen und der Familientrennung ein paar Jahre, statt ein paar Wochen, vergangen wären, würde ich dies für realistisch halten.

Insgesamt betrachtet ist die Handlung in diesem Roman ziemlich flach und kratzt oftmals nur oberflächlich an dramatischen Effekten. Dieser Roman hatte aufgrund der Geschichte ein großes Potential, die es leider nicht ausschöpft. Die Szenen sind oftmals aneinander gereiht, zwischendurch unterbrochen von sentimental jammernden Rückblicken von Edgar Hill.
Zwar kommt zwischendurch auch mal ein wenig Dramatik auf. Jedoch flacht die Handlung dann fast jedes Mal zu schnell wieder ab, wodurch man manche Passagen lieber überfliegen möchte.
Diesem Roman hätte einen durchgehenden Spannungsbogen gutgetan. So bleibt beim Lesen leider ein kleiner bitterer Nachgeschmack.

Zum Ende hin wird die Handlung dann zunächst etwas glaubwürdiger, wobei mich das finale Ende dann leider auch ein wenig fragend zurücklässt. Man könnte fast meinen, dass der Autor sich noch Raum für eine Fortsetzung lassen wollte.

Fazit:
Meiner Ansicht nach ist "Am Ende aller Zeiten" ein Roman, der durchaus Potential hat, die Erwartungen jedoch nicht erfüllen können. Manche Fragen bleiben bis zum Schluss unbeantwortet.
Man verpasst nichts, wenn man das Buch nicht gelesen hat. Daher kann ich dem Buch leider keine Leseempfehlung geben.

Note: 4 (💗💗)


Wer sich nun mal ein eigenes Bild machen möchte, findet hier eine *Leseprobe*



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