[Rezension] "Suche mich nicht" von Harlan Coben

Klappentext: 

Für Simon wird ein Alptraum wahr, als seine Tochter Paige von einem Tag auf den anderen verschwindet. Hinterlassen hat sie eine Botschaft, in der sie klar macht, dass sie nicht gefunden werden will. Panisch begibt sich Simon auf die Suche, und als er Paige im Central Park tatsächlich entdeckt, erkennt er seine Tochter nicht wieder. Denn diese junge Frau ist völlig verstört und voller Angst. Sie flieht vor ihm, und Simon hat nur eine Chance, wenn er sie retten will: Er muss ihr in die dunkle und gefährliche Welt folgen, in deren Sog sie verloren ging. Und was er dort entdeckt, reißt ihn und seine gesamte Familie in einen Abgrund …



Meine Meinung: 

"Suche mich nicht" von Harlan Coben war mein erster Roman des Autors und hat mein Interesse aufgrund des interessanten Klappentexts geweckt. Und der Inhalt konnte dann auch das halten, was der Klappentext verspricht: Ein wirklich abwechslungsreicher spannender Thriller mit vielen Emotionen und Dramatik.

Im Mittelpunkt dieses Romans steht vor allem Simon, New Yorker Vater von 3 Kindern, der auf der Suche nach seiner Tochter Paige ist, die eines Tages plötzlich verschwand und nur eine Nachricht hinterließ, dass sie nicht gefunden wird. Bei der Suche wird Simon zunächst mit seiner Frau Ingrid und dann mit einer einer Privatdetektivin in einen Strudel dunkler Machenschaften verwickelt, die nicht nur für ihn weitreichende Konsequenzen haben.
Die Figuren in diesem Roman sind sehr interessant und vielschichtig gestaltet. Wie es scheint, verbirgt jede Figur Geheimnisse, die zum Gelingen der Handlung beitragen. Die meisten Figuren sind zunächst nicht das, was sie zu sein scheinen, sondern können immer wieder mit überraschenden Feinheiten und Besonderheiten aufwarten.
Und auch wenn man zunächst manche Handlungen einzelner Figuren, allen voran Ingrids, nicht so recht nachvollziehen kann, machen gerade diese leichten Ungereimtheiten ihren Charme aus und sorgen für Interesse. Man setzt sich beim Lesen aktiv mit den Figuren auseinander und versucht ihre Bedeutung für das Gesamtkonstrukt zu erahnen. Dabei wird man immer wieder positiv überrascht.

Dieser Roman ist herrlich verworren. Irgendwie ist nichts, wie es zunächst erscheint. Die Handlung macht immer wieder Orts- und Charakterwechsel durch, die jedoch nicht wirklich verwirrend sind, sondern die Spannung vielmehr aufrecht erhalten. Dadurch erhält man einen vielschichtigen Blick auf das große Ganze. Die Spannungsbögen werden nahezu durchgehend aufrecht gehalten. Eine überraschende Wendung jagt die nächste, so dass die Geschehnisse immer wieder in andere Richtungen gedrängt werden. Dabei kommen die Emotionen der Charaktere nicht zu kurz, sondern werden wie selbstverständlich perfekt in die Handlung mit eingewoben.
Und auch wenn einzelne Erzählstränge zwischendurch auch etwas vorhersehbar sind, minimiert dies nicht wirklich das Lesevergnügen, da die Charaktere dies mit ihrer Authentizität wieder gut machen.

Harlan Cobens Schreibstil ist extrem detailgenau und wirkt teilweise auch erschreckend realistisch. Beim Lesen hat man die ganze Zeit das Gefühl real vor Ort zu sein und die Geschehnisse als Beobachter mit zu erleben. Man wird von seinen sehr bildhaften Worten mitgerissen und fiebert bis zum Schluss mit.

Fazit:
Auch wenn einzelne Handlungen in "Suche mich nicht" von Harlan Coben etwas vorhersehbar sind, enthält der Roman eine Menge spannender Wendungen, die für Spannung sorgen! Die Handlung lebt vor allem durch die authentischen und geheimnisvollen Charaktere.
Dies war mein erster Roman des Autors und wird mit Sicherheit nicht mein letzter geblieben sein.
In meinen Augen hat der Roman eine unbedingte Leseempfehlung verdient!

Note: 2+ (💗💗💗💗)


Wer nun neugierig geworden ist, findet hier eine *Leseprobe*


                                                                                          

Buchinformationen: 

Aus dem Amerikanischen von Gunnar Kwisinski
Originaltitel: Run Away
Originalverlag: Century
Paperback , Klappenbroschur, 480 Seiten, 13,5 x 20,6 cm
ISBN: 978-3-442-20545-5
Erschienen am  18. Juni 2019
€ 15,00 [D] inkl. MwSt.
€ 15,50 [A] | CHF 21,90 * (* empf. VK-Preis)

Autoreninfo: 

Harlan Coben wurde als erster Autor mit den drei bedeutendsten amerikanischen Krimipreisen ausgezeichnet. Seine Thriller sind in über 40 Sprachen übersetzt worden und erobern regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten. Der Autor lebt mit seiner Familie in New Jersey.

Quellen Klappentext, Buchinformationen & Autoreninfo: Goldmann Verlag






Kommentare

  1. Hallo :)

    Ich muss gestehen, dass ich bislang noch nie ein Buch von Harlan Coben gelesen habe, geschweige denn von ihm gehört habe - Asche auf mein Haupt :D Aber lustigerweise hat es gerade dieses Buch schon vor einer Weile auf meine Wunschliste geschafft, weil das englische Original auf Goodreads so gute Kritiken erhalten hat. Und erst gestern habe ich rausgefunden, dass vor kurzem eine deutsche Übersetzung erschienen ist, deshalb war ich sehr neugierig was du dazu schreibst :)

    Herrlich verworren und überraschende Wendungen klingen auf jeden Fall schon mal sehr gut. Schade, dass aber einige Handlungsstränge etwas vorhersehbar waren. Gibt es denn am Ende eine grosse Auflösung, die alle Erzählstränge zu einem ganzen zusammenfügen resp. konnte dich das Ende überraschen oder überzeugen? Der Schluss ist ja meistens das, was mich bei einem Thriller sehr oft enttäuscht zurücklässt.

    Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt auf das Buch und deine Rezension hat meine Lust auf das Buch noch mehr gesteigert :)

    Liebe Grüsse
    paperlove

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