[Rezension] "Sehnsucht in Aquamarin" von Miriam Covi

Klappentext: 

Spür das Salz auf deiner Haut und lass den Sommer in dein Herz!
Polly Reinhardt kann es kaum fassen: Ihre Schwester Jette hat ihre lange verschollene Mutter auf einem Foto entdeckt. Um endlich Antworten zu bekommen, folgen sie der Spur ins malerische Bar Harbor an der Küste Maines. Da das Geld nicht für ein Hotelzimmer reicht, schlagen sie ihr Zelt kurzerhand im nahegelegenen Acadia National Park auf, wo ihre Mutter als Rangerin arbeitet. Während Jette sich Hals über Kopf in einen Hummerfischer verliebt, sorgt der attraktive Ranger und alleinerziehende Vater Liam bei Polly für knisternde Lagerfeuerromantik. Könnte hier in der Ferne tatsächlich die große Liebe auf sie warten? Und wird es Polly gelingen, ihrer Mutter eine zweite Chance zu geben?


Meine Meinung: 

Miriam Covi und ihre jährlichen Sommerromane sind bei mir inzwischen quasi bereits Pflichtlektüre, haben ihre drei bisherigen Bücher in den vergangenen Jahren doch große Sommergefühle in mir geweckt. Daher war ich auf "Sehnsucht in Aquamarin" bereits sehr gespannt. Zumal das Cover einmal mehr traumhaft ohne zu viele Schnörkel das Interesse weckt. Und der Klappentext tut dann sein übriges. Die Leser erwartet hier einen überaus abwechslungsreichen und zugleich sehr emotionalen Sommerroman, der vom Verzeihen und Chancen wahrnehmen handelt. 

Im Mittelpunkt der Handlung steht allen voran Polly Reinhardt, deren Mutter sie und ihre Schwester Jette vor fast 30 Jahren verlassen hat und die seitdem ihren Gefühlen nicht nachgeben möchte bzw. nicht an echter Liebe für sie glaubt. Als Jette ihre Mutter auf einem Foto entdeckt, begibt Polly sich eher widerwillig mit ihrer Schwester auf eine Reise ins malerische Bar Harbor an die Ostküste der USA. Direkt am ersten Abend stößt sie dabei auf den alleinerziehenden Ranger Liam, der den beiden in Ermangelung eines passendes Budgets einen Zeltplatz im Nationalpark verschafft und der sie auf die Spur ihrer Mutter bringt, die ebenfalls als Rangerin arbeitet. Zwischen Polly und Liam fliegen sehr schnell die Funken, auch wenn Polly nicht mehr als eine flüchtige Bettgeschichte möchte. Doch manchmal ist wollen zwecklos, wenn es um Gefühle geht. Und so steht Polly irgendwann vor der Entscheidung, wie sie ihre Zukunft leben möchte. Kann sie ihrer Mutter vergeben? Und kann sie doch die wahre Liebe erleben, von der sie immer ausgegangen ist, dass sie so etwas nicht empfinden kann? 
Man merkt, dass Miriam Covi ihre Figuren gut durchdacht hat. Sie sind sehr gut herausgearbeitet, so dass es leicht fällt deren Handlungen nachzuvollziehen. Und auch wenn man nicht alle Wesenszüge der Charaktere gut heißt (bei mir war dies bei der ziemlich egoistischen Jette der Fall), trägt genau dies zum Gesamtgelingen der Handlung bei. Die Charaktere haben Ecken und Kanten, so dass sie sehr lebensnah erscheinen. Insbesondere Pollys immer wieder aufkeimende Unsicherheit und Abwehrhaltung finde ich mehr als realistisch. Dadurch erfährt dir Handlung mehr Tiefgang. 
Die Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren Polly und Liam ist sehr stimmig. Die beiden tänzeln immer wieder belustigend umeinander herum. Bei beiden fühlt man sehr schnell die innere Zerrissenheit, da beide einander wollen, aber ihren Gefühlen aus unterschiedlichen Gründen nicht nachgeben wollen. 

Miriam Covis Schreibstil ist zum Einen locker leicht, so dass man förmlich durch die Handlung fliegt und von den Ereignissen mitgerissen wird und das Buch kaum mehr aus der Hand legen mag. Zum Anderen schafft sie es mit einer perfekten Mischung aus tiefen Gefühlen und lustigen Zwischenfällen den Handlungsbogen immer aufrecht zu halten. Es gab eine Stelle im Buch, bei der man zunächst denken könnte, dass sie nebensächlich erscheint, man gleichzeitig aber auch ahnt, dass diese zu einem Schlüsselmoment führen wird. Genau diese immer wieder kleinen "Nebensächlichkeiten" führen in diesem Roman aber zu teils größeren Wendungen. 
Gleichzeitig verwendet Miriam Covi erneut eine sehr bildhafte Sprache, wodurch man die Handlung und insbesondere die Landschaft gut vor Augen hat. Man hat das Gefühl real vor Ort zu sein und die Ereignisse als stiller Beobachter zu betrachten. Ich für meinen Teil, konnte die salzige Seeluft und den Duft von Piniennadeln beim Lesen förmlich spüren. Man kann nicht anders, als sich in den Ort zu verlieben und selbst dorthin reisen zu wollen.  

Fazit: 
Mit "Sehnsucht in Aquamarin" ist Miriam Covi ein mehr als gelungener 1A-Sommerroman gelungen, bei dem man sich in den Handlungsort und die Charaktere verliebt. Dieser Roman handelt allen voran vom Vergeben und Neuanfängen. Die Charaktere durchleben genau wie die Leser ein Wechselbad der Gefühle, die niemanden kalt lassen. 
Ich persönlich finde es echt schade, dass immer nur ein Roman pro Jahr von ihr erscheint, denn ihre Romane versüßen mir mit ihrer abwechslungsreichen und gefühlvollen Art immer wieder den Sommer. 
Für mich ist dieser Roman ein unbedingtes Lesemuss, vor allem, wenn man Miriam Covis bisherigen Romane bereits kennt oder generell auf schöne Sommerromane in traumhafter Kulisse steht. 

Note: 1 (💗💗💗💗💗)



Wer nun neugierig geworden ist, findet hier eine *Leseprobe* 

                                                                                                 

Buchinformationen:

Paperback , Klappenbroschur, 496 Seiten, 13,5 x 20,6 cm
ISBN: 978-3-453-42374-9
Erschienen am  10. Mai 2021
€ 12,99 [D] inkl. MwSt.
€ 13,40 [A] | CHF 18,90 * (* empf. VK-Preis)

Autoreninfo: 

Miriam Covi wurde 1979 in Gütersloh geboren und entdeckte schon früh ihre Leidenschaft für zwei Dinge: Schreiben und Reisen. Ihre Tätigkeit als Fremdsprachenassistentin führte sie 2005 nach New York. Von den USA aus ging es für die Autorin und ihren Mann zunächst nach Berlin und Rom. Seit 2017 leben sie mit ihren beiden Töchtern in Bangkok.


Quellen Klappentext, Buchinformationen & Autoreninfo: Randomhouse Verlag




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