[Rezension] "Weihnachtszauber in der kleinen Bücherei der Herzen" von Jana Schikorra

Klapptentext: 

Für Sophie gibt es nichts Schöneres als die Weihnachtszeit. Doch in diesem Jahr ist ihr gar nicht feierlich zumute. Vor kurzem hat sie ihre alte Zeitkapsel wiedergefunden - deren Inhalt Sophie vollkommen aus der Bahn geworfen hat. Von all den Träumen, die sie für die Zukunft hatte, ist bisher keiner wahr geworden. Schlimmer noch: Sophie hat ihre Träume aus den Augen verloren und das Gefühl, das Leben ziehe nur an ihr vorbei. Allein die Besuche bei ihren Freunden in der Rainbow-Hearts-Library können Sophie noch aufmuntern. Und vielleicht Hayden, der Enkel von Mr Donnelly, der in Howth seinen Großvater kennenlernen will und Sophie immer häufiger in der Bücherei Gesellschaft leistet ...

Meine Meinung: 

Nachdem mir die ersten beiden Bücher der "Bücherei der Herzen" - Buchreihe von Jana Schikorra sehr gefallen haben, war ich auf "Weihnachtszauber in der kleinen Bücherei der Herzen" schon sehr gespannt. Allerdings muss ich gestehen, dass die Ernüchterung leider ein wenig eintrat, als ich anfing zu lesen. Dies lag allem voran daran, dass ich zunächst keinen richtigen Draht zu den beiden Hauptfiguren fand, da sie anfangs etwas blass daher kommen. 

Im Mittelpunkt des Geschehens steht allen voran Sophie, die vor kurzem wieder eine alte Zeitkapsel geöffnet hat und für sich feststellt, dass sie keine ihrer Träume wirklich verfolgt hat. Nun wirkt sie ein wenig verloren und hat das Gefühl, dass das Leben quasi ohne sie vorbeizieht. Einzige Lichtblicke sind für Sophie ihre Besuche bei ihren Freunden in der "Rainbow-Hearts-Library". Dabei trifft sie auch auf Hayden, der in den kleinen Ort gekommen zu sein scheint, um seinen Großvater, Mr. Donelly, kennenzulernen. Zwischen den beiden sprühen sehr schnell die Funken, auch wenn beide ihren Gefühlen zunächst nicht so recht nachgeben wollen. Als beide die Fahrten mit dem Bücherbus übernehmen, erleben die beiden ein Wechselbad der Gefühle, sowohl miteinander, als auch mit Außenstehenden. 

Sophie ist grundsätzlich keine schlechte Figur. Allerdings wirkte sie auf mich zunächst etwas unstet, was natürlich auch an der Tatsache liegen kann, dass sie ein wenig hoffnungslos wirkt. Sophie ist eine Figur, die man erst besser kennenlernen muss, um sich in sie hineinzuversetzen. Anfangs waren mir ein paar ihrer Reaktionen nicht immer ganz schlüssig, da ihre wahren Gefühle erst etwa zur Mitte hin so richtig in Erscheinung treten. In der zweiten Hälfte des Romans wiederum war sie meiner Ansicht nach als Figur sehr gut gezeichnet, so dass man ihre Handlungen und Sichtweisen viel besser nachvollziehen konnte. 

Hayden wirkte im gesamten Roman meiner Ansicht nach ein wenig blass und geheimnisvoll zugleich. Man merkt sehr schnell, dass er mit irgendetwas hinter dem Berg hält. Jedoch hätte ich mir ein paar mehr Andeutungen hier dahingehend gewünscht, da er so zwar als liebenswerter und gutaussehender Charakter daher kommt, zeitgleich aber auch etwas steril wirkte. Erst im letzten Drittel wirkt gelüftet, welches Geheimnis ihn umgibt, was mir persönlich etwas zu spät erschien, da dadurch die Handlung plötzlich über alle Maße dramatisch wurde, jedoch nicht mehr genug Raum blieb, um die Herausforderungen, die sich dadurch ergeben, richtig auszuarbeiten.

Abgesehen von den etwas schwachen Figuren ist Jana Schikorras Schreibstil erneut locker leicht und flüssig, so dass man der Handlung sehr gut folgen kann. Sie schreibt sehr bildhaft, so dass man alles sehr gut vor Augen hat. Ich habe mich einmal mehr ins schöne irische Setting verliebt. 

Gleichzeitig muss ich aber auch gestehen, dass dies meiner Ansicht nach kein typischer Winter- bzw. Weihnachtsroman ist, da echte Weihnachtsstimmung erst zum Ende hin aufkommt. Allerdings tut dies dem Lesevergnügen keinen wirklichen Abbruch. 

Während die ersten beiden Bände der Buchreihe zunächst noch stärker aneinander angelehnt sind, kann dieser komplett eigenständig gelesen werden. Zwar werden einzelne vorherige Ereignisse angedeutet. Jedoch sind diese für die Handlung dieses Romans eher zweitrangig oder werden sehr gut in die Haupthandlung mit eingewoben. 

Bislang in der Buchreihe erschienen sind: 

1. Die kleine Bücherei der Herzen
2. Sommerglück in der kleinen Bücherei der Herzen
3. Weihnachtszauber in der kleinen Bücherei der Herzen

Fazit: 

"Weihnachtszauber in der kleinen Bücherei der Herzen" von Jana Schikorra ist leider eine eher schwächere Fortsetzung einer ansonsten sehr schönen Buchreihe. Leider ist der Roman dieses Mal nicht ganz überzeugend und emotional wie die Vorgänger, was vor allem an den in der ersten Hälfte noch relativ blass wirkenden Hauptfiguren liegt, die erst spät ihr volles Spektrum entfalten dürfen. Erst zum Ende hin kommt richtig Spannung auf und ein weihnachtliches Gefühl entsteht. 

Daher ist dieses mal dieser Roman nur Mittelmaß, so dass ich nur eine bedingte Leseempfehlung aussprechen kann! 

Note: 3 (❤️❤️❤️)

Wer sich eine eigene Meinung bilden möchte, findet hier eine *Leseprobe* 

                                                                                                 

Buchinformationen: 

Verlag: Lübbe

Format: Buch (Taschenbuch)

Genre: Feel-Good-Romane

Seitenanzahl: 336 Seiten

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-404-19421-6

Erscheinungsdatum: 27.09.2024

Autoreninfo: 

Jana Schikorra, 1993 in Lübeck geboren, studierte Germanistik und Soziologie an der Universität Hamburg. Zurzeit wohnt sie mit ihrer Familie an der Ostsee, doch am lautesten schlägt ihr Herz für die Berge. Wenn Jana gerade nicht von einem Haus in den Ammergauer Alpen träumt, schreibt sie an ihren Büchern. Seit im Jahr 2019 ihr Debütroman erschien, ist das Veröffentlichen fester Bestandteil ihres Lebens. Bei beHEARTBEAT erscheinen ihre unverwechselbaren Wohlfühl-Romane rund um die KLEINE BÜCHEREI DER HERZEN. Die Liebe zum Schreiben entdeckte sie bereits in Kindertagen und arbeitet seither an ihrem großen Wunsch, hauptberufliche Schriftstellerin zu werden. Auf Instagram bloggt sie unter dem Nutzernamen „janas_wortwelten“ über den Autorinnenalltag und teilt Gedichte und Aphorismen mit ihrer Community. Jana, die zu viel Kaffee trinkt, scharfes Essen und Horrorfilme liebt, möchte ihre Leserinnen und Leser vor allem mit einem begeistern: Herz. Davon nämlich steckt ganz viel in ihren Geschichten. Und für den, der gern zwischen den Zeilen liest, hin und wieder auch ein bisschen Magie.

Quellen Klappentext, Buchinformationen & Autoreninfo: Bastei Lübbe Verlage