[Rezension] "Veranda zum Meer" von Debbie Johnson

Klappentext: 

Ich heiße Willow Longville. Ich lebe in einem Dorf namens Budbury an der unwerfenden Küste Dorsets, zusammen mit meiner Mutter Lynnie, die manchmal vergisst, wer ich bin. Ich arbeite als Kellnerin im Comfort Food Café, was tatsächlich so viel mehr als nur ein Café ist … es ist mein Zuhause.

Das baufällige Café mit Blick auf den Strand und seiner warmherzigen Gemeinde hat für Willow täglich Freundschaft im Angebot und immer ein herzliches Willkommen auf der Karte. Als aber ein gut aussehender Fremder mit einer Sommerbrise hereingeweht wird, wird Willow bald klar, dass sich ihr stilles Landleben für immer ändern wird ...




Meine Meinung: 

"Veranda zum Meer" von Debbie Johnson hat mein Interesse aufgrund des hübschen Covers und des Klappentexts geweckt. Dies ist nun nach "Frühstück mit Meerblick" der zweite Roman der Autorin, den ich lese. Bei "Veranda zum Meer" handelt es sich um den 4. Band der Comfort Food Café - Reihe der Autorin. Ich muss gestehen, dass ich Band 2 und 3 nicht gelesen habe, was für mich den Einstieg etwas schwierig macht, da die Handlung aus Sicht der weiblichen Hauptfigur Willow erzählt wird und sie auch direkt zu Beginn von Personen spricht, die im Roman zwar eine Rolle spielen, allerdings in der Handlung noch nicht aufgetaucht sind.

Im Mittelpunkt des Romans steht die 26-jährige Willow, die zusammen mit ihrer an Alzheimer erkrankten Mutter Lynnie lebt und hauptsächlich als Kellnerin im Comfort Food Café, welcher in der Romanreihe der Dreh- und Angelpunkt ist, arbeitet. Nebenbei führt sie noch eine Reinigungsfirma. Als sie damit beauftragt wird ein altes Herrenhaus für seinen neuen Besitzer zu reinigen, lernt sie am ersten Tag direkt diesen kennen. Es handelt sich um den etwas nerdigen und zurückhaltenden Tom kennen lernt. Zwischen den beiden sprühen sofort die Funken, auch wenn beide sich zunächst nicht aus unterschiedlichen Gründen nicht auf eine Beziehung einlassen wollen.
Willow und Tom harmonisieren die meiste Zeit sehr gut miteinander, da sie zwar äußerlich beide sehr verletzliche, innerlich jedoch sehr charakterstarke Persönlichkeiten sind, denen das Wohl der Menschen um sie herum sehr wichtig ist. Beide stehen jedoch auch nicht gerne im Mittelpunkt, sondern ziehen lieber die Fäden im Hintergrund. Gleichzeitig hatte ich aber auch immer wieder das Gefühl, dass sie beiden bzw. insbesondere Willow sich selbst viel zu oft auf den eigenen Füßen treten und so nicht vorankommen.

Insgesamt hatte ich zwischendurch leichte Probleme die einzelnen Figuren immer so ganz auseinander zuhalten, obwohl Willow diese Tom sogar in einer Art Fibel genau erläutert. Die Einzigartigkeiten, die Willow in ihrer Fibel en detail herausstellt, kamen beim Lesen leider nicht so ganz heraus. Zwar fand ich die Figuren gut durchdacht und und zum Teil auch wunderbar skurril. Allerdings kamen manche Eigenheiten nicht so recht raus.
Des Weiteren wurde manche Themen nur leicht angerissen und verliefen dann sehr schnell im Sande bzw. waren plötzlich aus dem Weg geräumt, ohne dass eine komplette Auseinandersetzung mit diesem stattgefunden hat.

In diesem Roman spielt das Thema Alzheimer eine zentrale Rolle. Wie selbstverständlich wird Lynnies Erkrankung und deren Auswirkungen auf die nahestehenden Personen (insbesondere Willow) in die Handlung mit eingewebt, so dass das Thema brutal ehrlich behandelt werden kann.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr gefühlvoll und abwechslungsreich. Die Handlung ist in der Ich-Perspektive von Willow geschrieben. Dies fand ich einerseits gut, da man sich so sehr gut in Willow hineinversetzen konnte und so insbesondere die Auswirkungen von Alzheimer auf ihre familiären Beziehungen besser verstehen konnte. Anderseits kommen so die Gedanken und Gefühlswelten der anderen Personen ein wenig zu kurz. Insbesondere bei Tom hatte ich manchmal leichte Probleme sein Verhalten immer so ganz nachzuvollziehen.
Am Anfang muss man sich zwar ein wenig durch die ersten Seiten kämpfen, da zunächst nicht ganz klar ist, in welche Richtung der Roman sich wendet. Wenn man diese allerdings überwunden hat, erwartet einen als Leser ein überaus gefühlvoller, emotionaler, aber auch sehr unterhaltsamer Roman.

Fazit:
"Veranda zum Meer" von Debbie Johnson hat einen etwas schwachen Start, wird dann aber auf emotionale Weise mehr als unterhaltsam. Der Roman lebt von seinen teils skurrilen Figuren und der Auseinandersetzung mit dem Thema Alzheimer und dessen Auswirkungen auf die Beteiligten.
Für mich ein Lesemuss, vor allem, wenn man die vorherigen Bände der Comfort Food Café - Reihe bereits gelesen hat!

Note: 2 (💗💗💗💗)


Wer nun neugierig geworden ist, findet hier eine *Leseprobe*


                                                                                          

Buchinformationen: 

Aus dem Amerikanischen von Irene Eisenhut
Originaltitel: Sunshine at the Comfort Food Café
Originalverlag: HarperCollins
Taschenbuch, Klappenbroschur, 432 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-453-42320-6
Erschienen am  08. April 2019

Autoreninfo: 

Debbie Johnson ist eine Bestsellerautorin, die in Liverpool lebt und arbeitet. Dort verbringt sie ihre Zeit zu gleichen Teilen mit dem Schreiben, dem Umsorgen einer ganzen Bande von Kindern und Tieren, und dem Aufschieben jeglicher Hausarbeit. Sie schreibt Liebesromane, Fantasy und Krimis – was genau so verwirrend ist, wie es klingt.

Quellen Klappentext, Buchinformationen & Autoreninfo: Random House Verlag




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